Mittwoch, 23. Juni 2010

Der Bordun

Die Dinger, die man auf den Schultern der Dudelsackspieler sieht nennt man Drone, im Deutschen Bordune. Das Wort Bordun bezeichnet aber genereller in der Musikwissenschaft einen Halteton. Es gibt verschiedene Formen von Bordunen: Vokalbordun, Instrumentalbordun, Pedalbordun, rezitierter Bordun, abgeleiteter Bordun, eigentlicher Bordun und noch eine vielzahl kleinerer charakteristischer Unterscheidungen. Sie alle haben eins gemein, sie sind Teil von Typologien der Mehrstimmigkeitsforschung.
Der Bordun wird entweder subsumiert unter die Polyphonie oder er tritt als eigenständige Form der Mehrstimmigkeit auf. Die Definitionen sind weitestgehend gleich und bezeichnen den Bordun als Halteton (eines melodischen Haupttons). Dieser liegt über oder unter dem Hauptton. Da der Bordun aber eine stützende Funktion hat und eine Stütze von unten kommt, einigte man sich darauf, dass der Bordun einen tiefer liegenden Ton bezeichnet.
Nahe dem Bordun wird gerne der Ostinato angesiedelt, dessen Bedeutung ein kurzes, beständiges wiederholen eines Motivs als Begleitung ist.

Freitag, 18. Juni 2010

Dudelsackunterricht

Die Kunst des schottischen Dudelsackspielens (man sollte eher die Musik des schottischen Dudelsacks sagen, und auch das ist eher nicht ganz so richtig; besser: schottische Musik) unterrichte ich nun seit ca. 6 Jahren. Seit 5 Jahren bin ich im Besitz des "Tutor's Certificate" des "Piping&Drumming Qualification Boards" (PDQB, früher "Institutes of Piping"). Das PDQB ist eine Einrichtung in Zusammenarbeit des "College of Piping", des "National Piping Centers", der "Armyschool of Piping" und der "Piobaireachd-Society". Für das Zertifikat muss man ein Lehr-Tagebuch führen und dem Prüfer vorlegen. In einem zweiten Schritt hält man vor Ort eine Unterrichtsstunde unter Supervision ab, bezahlt dann noch (ich glaube) 50 Pfund Sterling und ist dann geprüfter Lehrer des PDQB. Auch wenn viele der Meinung sind, dass man auch ohne das Zertifikat unterrichten kann, meine ich, dass dies zumindest eine gute Form der Qualitätssicherung sein kann. (Darüber müsste man sich evtl. nochmal genauer unterhalten).

Was jedoch viel mehr überetwaige Qualifikaitonen aussagt als etwaige Zertifikate sind folgende Referenzen, auf die ich sehr stolz bin: Zwei meiner Schüler konnten, als sie sich entschieden haben das erste mal an einem Wettbewerb teilzunehmen, jeweils (unabhängig von einander und auf unterschiedlichen Wettbewerben) einmal den 1. Platz und einmal den 2. Platz belegen und das bei ihrem aller ersten (!) Event.

Seit 2006 (glaub ich) für 3 Jahre, habe ich Nachwuchsspieler der "Heidelberg&District Pipes&Drums" (HDPD) unterrichtet. Das Unterrichten macht mir Spaß, auch wenn es mühsam ist, immer wieder Anfängern die ersten Schritte beizubringen. Viele bleiben nicht dabei (was u.a. ganz gut sein kann) und die ganze Anstreungung war für 'n A... Die wenigen, die dann bleiben und das durchziehen, bei denen man die Fortschritte sieht, dort macht es auch am meisten Spaß. Wenn man dann anfangen kann zu den Stücken überzugehen, die deutlich mehr fortgeschrittenen Niveau haben oder sogar zum Piobaireachd übergehen kann, dann ist das sehr befriedigend.

Seit Mai 2010 ist es festgemacht: Ich bin nun freiberuflich tätig als Dudelsacklehrer für Highlandpipe und Smallpipe in der Dudelsack-Akademie in Hofheim im Taunus (Hessen; www.dudelsackakademie.de). Thomas Zöller gründete diese, in Deutschland einzigartige Musikschule, im Jahr 2005, nach seinem Studium an der Royal Scottish Academy of Music and Drama, das er mit seinem Bachelor of Arts, Piping Degree abschloss.

Montag, 14. Juni 2010

Besonders Wertvoll

Folgende Seite wurde vor kurzem im PD-Forum gepostet.
http://www.tobarandualchais.co.uk
Diese Seite ist von ungeheurem Wert (vor allem für Piper), da dort viele alte Aufnahmen von Dudelsackstücken, Cantaireachd-Gesänge und andere gesungenen Lieder zu finden sind.
Das die gälische Sprache sehr eng mit der (Pipe) Musik verbunden ist, kann nicht oft genug erwähnt werden.