Sonntag, 22. April 2012

Seasonal Schools

Das Angebot an Fortbildungsmöglichkeiten in Deutschland in Bezug auf das Dudelsack-Spielen-Lernen ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Das ist schön. Was mir jedoch missfällt ist, dass der "Wettbewerb"/ die "Competition" jetzt auch schon Einzug hat in die Lerninstitute. Certificate werden verliehen und neue Highlandpipes an den verschenkt, der den meisten Lernfortschritt in der Woche erziehlt. Und das ist nämlich genau das Problem. Woran misst man den Lernfortschritt? In einer Winterschule diesen Jahres hat eine Teilnehmerin die Pipe bekommen, da sie es geschafft hat innerhalb von einer Woche von Kenntnisstand 0, am Anfang der Woche, "Scots wa hea" zu spielen, am Ende der Woche. Das ist natürlich eine Leistung. Doch warum muss man diese in diesem Umfang belohnen. Ist es nicht befriedigend genug, wenn man das erreicht hat, was diese Dame erreicht hat? Viel schwerwiegender finde ich, dass andere Spieler vielleicht noch viel mehr gelernt haben in dieser Woche, sich dieses Gelernte aber nicht so leicht manifestieren lässt (in beobachtbarem spielerischem Können, oder so), sondern eher auf einer anderen Ebene abspielt. Außerdem, ab einem bestimmten spielerischem Niveau lassen sich Lernfortschritte nicht mehr so leicht beobachten, d.h. nicht, dass derjenige, der schon 8 Jahre spielt, Competitionerfahrung hat (vielleicht schon im Advanced Level oder Grad 3 spielt), kleinere Lernerfolge erziehlt als der Anfänger. Und mithin möchte ich sagen, dass ich es generell für nicht förderlich halte, wenn der Wettbewerb nun Einzug erhält ins Lernen. Ist die Competition schon frustrierend genug, muss man sie auch nicht noch in das Klassenzimmer holen. Wie schädlich ist das für jemanden, der die Erfolge des Nachbarn sieht, aber seine eigenen nicht. Bzw. seine Erfolge mit andern vergleicht und nicht sieht wie weit er eigentlich diese Woche gekommen ist? Vielleicht fühlt er sich frustriert und hört auf, weil er meint, keine Fortschritte zu machen, oder unfähig zu sein, das Instrument zu erlernen... Es kann frustrierend sein. Muss es aber nicht, wenn man das Wettbewerbs-Ding aus dem Lernen heraushält.

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