Dienstag, 23. Juli 2024

Goch Competition 2024

Ich hatte die Ehre, auf den diesjährigen Highlandgames in Goch (ehem. Xanten) einen Teil der Bagpipe-Solocompetitions zu judgen. Im Pibroch Grad 2 und 3 und in der Lightmusic Grad 3 und 2.

Ich möchte eigentlich gar nicht zu sehr auf einzelne Performances eingehen, sondern viel mehr eine allgemeine Beobachtung abgeben.

Technisch bewegen sich die Spieler auf hohem Niveau (insbesondere die Niederländer haben dies uns Deutschen voraus). Erschreckend allerdings ist, dass keiner (vielleicht mit einer oder zwei Ausnahmen) der Spieler in der Lage war, sein Instrument ordentlich zu stimmen. Einige Platzierungen wären ansonsten anders ausgefallen. Viele der Teilnehmer haben direkt auf der „Bühne“ nochmal nachgestimmt, was an sich in Ordnung ist, aber auf Grund der gleichbleibenden Temperatur (Outdoor) nicht notwendig sein sollte. Ich rede insbesondere vom Grad 2. Wenn die Spieler dann auf der Bühne nachgestimmt hatten, hat oftmals noch ein Stück gefehlt, bis die Drones wirklich „eingerastet“ wären. Oder sie haben es geschafft die Pipe zu stimmen, diese Stimmung ging dann beim Spiel aber wieder verloren, was auf unkanstanten Druck beim Stimmen und Spielen deutet.

Ein weiteres Argument, dass ich zu hören bekam, warum dem so ist, war, dass die Umgebungsgeräusche zu laut seien, um die Drones zu hören. Das lasse ich vielleicht noch für die unteren Grade gelten, aber für die höheren Grade (1 und 2) ist das Argument invalide. Da ich wohl sehr gut in der Lage war zu hören, ob die Drones in Tune waren oder eben nicht, muss ich davon ausgehen, dass der Spieler ebenfalls in der Lage ist, dies zu hören, oder ich muss davon ausgehen, dass er es nicht kann. Aber für jemanden, der im Grad 2 spielt und sein Instrument nicht stimmen kann, ist das leider ein Armutszeugnis. Und ich rede nicht von einem oder zwei schlecht gestimmten Instrumenten, sondern von gut 95 Prozent. In Schottland findet seit Dekaden, der Wettbewerb im Freien statt und der Mangel an gut getunten Instrumenten ist dort so gut wie nicht vorhanden.

Die Arbeit am eigenen Sound ist mindestens genauso wichtig, wie die Arbeit an der Fingertechnik. Ich sage, mindestens 50 Prozent der Arbeit, die man in sich und das Instrument steckt, müssen in den Sound investiert werden. Das Stimmen ist davon nur ein Teil. Dazu gehört auch das Einstellen der Reeds, so dass man nicht ständig einen Choke im Spiel bekommt. Luftverbrauch etc. gehört alles dazu.

Wenn ich also den Wettbewerbsteilnehmern von Goch 2024 einen Ratschlag geben darf: Investiert mehr Zeit ins Stimmen lernen.

Noch ein Gedanke hierzu: In wie weit spielt die Pipeband hier mit rein? Lernen die Leute das Stimmen nicht, da normalerweise der Pipemajor das Stimmen übernimmt?





Montag, 26. August 2019

Piobaireachd, die hohe Kunst und die Tücken des Alltags

Pibroch, die hohe Kunst des Dudelsackspielens. Jede Gracenote wird geheiligt und wehe man weicht von der vermeintlichen Tradition ab. Jahr für Jahr messen sich die besten Spieler der Welt auf den Highlandgames in Schottland in dieser hohen Musikgattung und müssen sich dann mit so einer Schabracke als Bühne zufrieden geben....




Der Fairness halber muss man sagen, ja, es ist eine Notlösung fürs schlechte Wetter, trotzdem wirkt es irgendwie ironisch ;)

Samstag, 27. Juli 2019

Das Ende der großen Brücke




Klaus L. meinte einmal zu mir, nachdem ich das Stück auf einem Wettbewerbe gespielt habe:
"End of the great Bridge... das ist mir ja zu groß..."  XD


Sonntag, 23. Juni 2019

Dienstag, 28. Mai 2019

Eigenleben

Ich habe mir vor geraumer Zeit einen Naill Chanter mit Silversole von jemandem gebraucht gekauft
(Rezension siehe hier).
In der Silbersole klackert es, als wäre ein loses Steinchen innendrinn, wenn man den Chanter etwas schüttelt. Beim Spielen hörst man das Klackern nicht.
Nun stieß ich auf folgendes, in diesem Zusammenhang hoch interessantes, Zitat:
"I had a Hardie silver soled chanter circa 1969 that also had the shot pellet rattle. The sole was typical Birmingham hallmarked production. At the time I got it, I thought there was just an errant piece of silver solder rattling about, but a few years later a senior piper told me that adding a bit of metal improved the top hand sound. Nice article on the Sinclair pipe! Thanks — Jay" (Jay C.)

I will keep that in mind :)

Mittwoch, 15. Mai 2019

Schüler-Lehrer-Verhältnis, die Wahrheit

Schüler: "Ich muss für heute absagen aus dem und dem Grund. Tut mir wirklich leid.
                Wir sehen uns dann nächstes mal."

Ich sage:   "Oh wie schade. Dann bis nächstes mal."
Ich denke:
YEAH! Freistunde!

Montag, 29. Oktober 2018

Jubiläum

Dieses Jahr feiere ich ein Jubiläum. Oktober 1998 war die Zeit, in der ich anfing Dudelsack zu spielen. Seit dem sind 20 Jahre ins Land gezogen.

7 Jahre braucht es, bis man ein Dudelsackspieler ist... lol! Nach 20 Jahren habe ich noch nicht das Gefühl, annährend da zu sein, wo es mal hinführen könnte.

Ich möchte an dieser Stelle nicht komplett ausführen, warum ich anfangen wollte Dudelsackspielen zu lernen. Die Kurzfassung: Nachdem ich mir intensiv zwei Platten mit Dudelsackmusik angehört hatte ("Proud Heritage" von den Black Watch und "La Zampogna" von Unbekannt, eine Sammlung verschiedener europäischer Dudelsackmusiken), wollte ich das auch lernen. Der ausschlaggebende Punkt war, wie sollte es auch anders sein, der Sound.

Weitestgehend autodidaktisch habe ich 1998 angefangen, mit dem MacEge Lehrbuch und einer Blockflöte. Das Internet hatte damals noch nicht so seine Verbreitung wie heute. Die Netzwerke waren schwerer zu knüpfen. Man musste sich noch Kataloge besorgen und dann bei Oliver T., Michael, H., MacEge oder direkt in Schottland mit Brief oder telefonisch bestellen (mit Scheck oder Überweisung). Informationen über die Szene und die neusten Produkte erhielt man über den MacEge Rundbrief oder die Infozeitung der BAG e.V.
Meine Mutter las in einem Zeitungs-Inserat(!), dass jemand zwei Dudelsäcke zu verkaufen hätte, keine drei Dörfer weiter. Ich fuhr hin, sah sie mir an, hatte keine Ahnung und kaufte einen, inklusive Koffer und Practice Chanter für umgerechnet 600,-€. Viel Geld für mich damals als Schüler. Es stellte sich später allerdings als ein sehr hochwertiges und gutes Instrument heraus (ein D. Naill mit hervorragenden Drones, die mittlerweile an eine Schülerin von mir übergegangen ist). Bei meinem ersten Besuch in Breuberg lernte ich den Herrn kennen, der das zweite Instrument erworben hatte. Die Welt ist klein.

Die ersten Monate dudelte ich vor mich hin, bis eine Bekannte mir die Kontaktdaten von Benedikt G. in Wiesbaden gab (woher auch immer sie die hatte). Ich meldete mich bei ihm und nahm meinen ersten Unterricht. An dieser Stelle vermischen sich die Erinnerungen und ich kann sie nicht chronologisch eindeutig einordnen. Dann im Sommer 1999 nahm ich an der Sommerschule Breuberg teil, in einem Kurs mit David J. Kein Jahr später meinte Benedikt, ob ich nicht Lust hätte, auf einem Wettbewerb mitzuspielen. Keine Ahnung wieso, aber ich meldete mich wirklich an.

2000 in Ludwigshaven, BAG Competition. Erster (wirklicher) Kontakt mit der Szene. Manfred D. nickte mir grüßend zu (ich hatte bei ihm kurz zuvor einen elektronischen Chanter bestellt), ich schaute hinter mich, wen er denn gemeint haben könnte. Peinlich. Ich gewann sämtliche zweite Plätze in meinem Level und war danach angefixt. Es gab etwas, indem ich scheinbar gut war. Schönes Gefühl. Ob das langfristig so gut gewesen war, weiß ich nicht. Competitions sind ein sehr zweischneidiges Schwert.

Am 9.11.01 (ich erinnere mich gut an den Tag, da in es Wiesbaden eine US Army Base gab, die in heller Aufruhr war, ich aber erst später erfahren habe, was denn eigentlich los war) sah ich Benedikt das letzte mal als Lehrer (so habe ich das in Erinnerung).

2002 traute ich mich Peter Brinckmann zu kontaktieren, zwecks Unterricht. Trauen, weil er einen sehr strengen Eindruck auf mich machte. In diesem Jahr hatte ich ihn dreimal gesehen und je 3 Stunden Unterricht gehabt. Und ich habe das erste mal kapiert, was ich denn überhaupt hier mache. Diese 9 Stunden waren bis dato (und eigentlich auch bis heute noch) das wertvollste, was ich an Unterricht hatte. Dann, Februar 2003, ist er an Krebs gestorben. Eine kurze Vita findet man hier: http://www.bagev.de/peter-brinckmann-1951-2003-vater-der-deutschen-piping-szene/

Seit 2002 bin ich einmal jährlich für eine Woche ans College of Piping in Glasgow gefahren. Wobei ich das erste mal am Pipingcenter war, was mir nicht so gut gefallen hat. Der Unterricht dort war eher unpersönlich und distanziert. Das Ambiente und die Leute am College war/waren viel familiärer und gemütlicher. Mittlerweile sind beide Institute fusioniert.
Da es zu dieser Zeit noch kein Skype gab und das Internet immer noch in den Kinderschuhen steckte, habe ich eine Lektion über "Tution by Tape" genommen. Man nahm ein paar Stücke auf eine Audio-Kassette(!) auf, schickte diese ans College of Piping und bekam auf die B-Seite Instruktionen und Kommentare vom Lehrer dort aufgenommen und dann zurückgeschickt.

Peter Brinckmann vermittelte mich allerdings vor seinem Tod noch an Martin K., der im gleichen Jahr in Braemar die Goldmedaille gewonnen hat und somit der erste Deutsche gewesen ist, der in Schottland einen wichtigen Preis gewonnen hat. Martin hielt damals in Weikersheim jährlich einen Workshop mit Arthur Gillies. 2003 war ich dort. Leider war es auch das letzte mal mit Arthur, denn er verstarb im gleichen Jahr. Stattdessen organisierte Martin die Arthur Gillies Memorial Competition (die erste CPA Competition in Deutschland, auch wenn ich damals noch nicht verstanden habe, was das bedeutet), inklusive einiger kleiner Workshops bei den Judges der Competition. Auf diesen Events lernte ich Andy H. und Bernd M. näher kennen.

Die damalige Szene war überschaubar. Es kamen natürlich immer wieder neue Spieler hinzu, aber im Advanced/Former Winner Bereich, waren es immer die Gleichen. Namen, die man heute nicht mehr oder höchst selten noch hört, die damals eine Konstante bei den Wettbewerben waren: Dr. Andy F., Andy H., Bernd M., Benedikt G., Stefan R. der Ältere, Stefan R. der jüngere und seine Freundin (Lara, Laura?), Klaus L. (der heute Trebsen organisiert), Mark S., Jan T. M., Thomas S., Christian G., Stefan W. und die kleine Anna K., die heute (nicht mehr so klein) die erfolgreichste deutsche Wettbewerbsspielerin in Schottland ist. Sollte ich jemanden vergessen haben... sorry.

2007 begann ich mit Andy H. den Nachwuchs der HDPD zu unterrichten und spielte selbst in der Band für 2 Jahre mit. Das war sehr nett, aber ich musste für mich feststellen, dass das Spielen in einer Band nicht mein Ding ist. Etwa in diesem Jahr fand ich es an der Zeit, mich neu einzukleiden und bestellte mir einen maßgeschneiderten Kilt. Ebenfalls in diesem Jahr wollte ich mein Instrument wechseln und eine antique Pipe haben. Ich kontaktierte das College of Piping und die vermittelten mir eine Henderson aus den 1930ern. Nicht viel später verkaufte Andy H. einen Sheepskinbag, den ich ihm abnahm. Das war ein Aha-Erlebnis. Das erste mal in meinem Leben, dass ich nicht mehr als zweimal in 30 Minuten nachstimmen musste. Seit dem kommt mir nichts anderes mehr unter den Arm.
Ich kann mich nicht genau an den Zeitraum erinnern, aber es muss um 2007 herum gewesen sein, wo ich den Schriftführerposten in der BAG e.V. annahm. Genau in der Zeit, wo es sich herrausstellte, dass der damalige Kassenwart die BAG um (ich weiß nicht mehr genau) ca. 10.000 € betrogen hat. Dieser Fall ist heute noch nicht vom Tisch. Nach zwei Jahren legte ich das Amt nieder und ließ mich wieder 2018 zur Wahl des 2. Vorsitzenden aufstellen, wurde aber nicht gewählt. Das ist ok.

In der Zeit zwischen 2003 und 2008 ungefähr war der einzige Unterricht, den ich genoss, einmal im Jahr die Woche am College of Piping (CoP). Ca. 2008 hatte ich Unterricht bei Robert Wallace über Skype. Nach einem dreiviertel Jahr musste ich diesen abbrechen, da ich einfach nicht verstand, was er von mir wollte. Wir gingen den Pibroch „Lament for Donald of Laggan“ durch und ich kam mit dieser Stopuhr Mentalität nicht klar (diese Note länger, aber nicht zu lang, stop, das war zu kurz, nur ein bisschen länger... etc) außerdem, sang er mir Passagen vor. Ich meinte dann, diese so auch zu spielen, was wohl nicht der Fall war, denn Robert war nicht zufrieden... Zeit mich umzuorientieren. Ich nahm ebenfalls eine Auszeit vom Wettbewerbsspielen. Ich beschloss Thomas Zöller eine Chance zu geben und besuchte seine Akademie und buchte dort Unterricht. Ich meinte zu ihm, dass ich auch Erfahrung im Unterrichten hätte, falls er noch jemanden bräuchte. Kein Jahr später war ich in der Dudelsack-Akademie freiberuflich angestellt. Eine Festanstellung 2011 folgte. Seit dem bin ich hauptberuflich Dudelsack-Lehrer.

2010 erwarb ich die Pipe meines verstorbenen Lehrers Peter Brinckmann von seinem Sohn. Dies hatte was jedi-mäßiges. Der Schüler übernimmt das Lichtschwert seines Lehrers... Das finde ich sehr romantisch. Die Pipe ist allerdings sehr tief im Pitch und heutzutage eigentlich nicht wirklich spielbar. Ich überlege, sie weiterzuverkaufen.
Um diese Zeit suchte ich wieder nach anderen Inputquellen und stieß auf Jori C. aus den USA. Dort buchte ich Skypelessons und begann wieder mit Wettbewerben, 2014 das erste mal in Schottland. Ich gewann in Perth den 2. Platz im Piobaireachd C-Grad. Nicht schlecht für das erste mal.

2015 erwarb ich von Martin K. zwei MacDougal Pipes und legte die Henderson zur Ruhe. Martin hing ich immer an den Lippen. Egal was er sagte/sagt, seine Worte hatten/haben für mich immer Gewicht und ich betrachte ihn als meinen Mentor in Sachen Sound.

2014 bis 2017 spielte ich jährlich in Schottland auf den Games. Irgendwo stand ich immer auf einer Preisliste, aber es waren nie einschlägige Erfolge.

2018: In diesem Jahr habe ich eine Auszeit von den Competitions genommen und das erste mal seit 6 Jahren meinen Urlaub wo anders verbracht. Skandinavien.... auch schön.
Ich habe Lust wieder auf schottischen Highland Games zu spielen, weiß aber nicht, wann mich die Muße packt dafür zu üben. Denn nach 20 Jahren wird man die Competition Type Stücke einfach überdrüssig. Ich benötige etwas Abstand. Da ich das Instrument unterrichte, haben meine Finger eigentlich nie Pause und so ist die Gefahr des „Einrostens“ eher gering.

Im Oktober habe ich an einem Hörbuch als Leser und Bläser mitgewirkt, dass irgendwann demnächst rauskommen soll. Für dieses Projekt konnte ich in Mannheim Aufnahmen für dieses Buch in einem professionellen Tonstudio machen lassen (der Kommentar meines Stiefvaters dazu: "Klingt das dann besser?" XD). Darüber hinaus habe ich eine Aufnahme-Session geschenkt bekommen (als Dankeschön für die Mitwirkung an dem Buch), in der ich quasi meine eigene CD aufnehmen lassen kann. Wann ich dies in Anspruch nehme, weiß ich noch nicht, da ich mich dafür vorbereiten muss.

Die Quintessenz nach 20 Jahren Dudelsack: Man hat viel erlebt, Englisch gelernt, viele Leute kennengelernt und kurioses erlebt. Man hat sein Gehör entwickelt, Singen gelernt, seine Feinmotorik geschult und generell ein Feingefühl für den eigenen Körper entwickelt. Jaja, klingt sehr esoterisch, is aber so.

Bin gespannt was die kommenden 20 Jahre bringen.

Einen ganz besonderen Dank schulde ich der ganzen Familie v.B., denen ich in meiner Anfangszeit gehörig auf die Nerven gegangen sein muss, und sie haben es geduldig, ohne zu Murren ertragen... Dankeschön!

Peine 2018 Review

Mit etwas Verspätung, ein Review des Peine HG, Mai 2018. Aber lieber zu spät als niemals:

20 Jahre Peine Highlandgathering, ein Jubiläum. Ich hatte die Ehre, die Grad 4 und 5 Events zu judgen. Fünf Events galt es zu judgen und ca. 50 Spieler zu bewerten. Die grobe Schnittmenge der Spieler hatte ein ähnliches Niveau, spielerisch wie instrumenten technisch. Das Wetter war hochsommerlich. Es durfte somit kein Grund für Feuchtigkeitsprobleme bei den Instrumenten gegeben haben.

Was die Instrumente betrifft, konnte ich beobachten, dass bei vielen die Top-Hand zu hoch gestimmt war. Das kann zwei Gründe haben:
1.) Der Chanter ist auf die Band abgestimmt. Bands halten das HA in der Regel etwas höher, als Solospieler. Aber ein Groß der Teilnehmer kommt aus dem Bandbereich. Hier wäre es zu überlegen, ob es nicht Sinn machen würde, sich für solche Events einen Solochanter zu besorgen.
2.) Nervosität. Wenn man nervös ist, erhöht man unbewusst den Spieldruck, was die ohnehin schon sehr hohe Top-Hand noch weiter in die Höhe treibt.
Dann gab es einige Spieler, deren Chanterreed zu weich ist. Dies, in Kombination mit Nervosität, was zu festerem Drücken führt, bringt die Bottom-Hand-Notes zum Quietschen oder Gurgeln.

Alle Teilnehmer, mit Ausnahme von einer, waren nicht in der Lage ihre Drones zu stimmen. Das halte ich den G5 und G4 Spielern nicht vor. Es ist nur eine Beobachtung.
Die Drones bilden nicht nur ein Hintergrundgeräusch, sondern müssen aufeinander und auf den Chanter gestimmt sein, um so die Harmonien zu den Melodienoten bilden zu können.
Es gab ab und an den Versuch auf der Bühne nachzustimmen, was ich diesen Teilnehmern hoch anrechne (was letzten Endes aber nicht wertungsrelevant war). Dennoch habe ich das Gefühl, dass manche Spieler, auch welche, die schon länger dabei sind, nicht wissen, worauf sie hören müssen, wenn sie die Pfeife (nach-)stimmen. Hier wäre ein Besuch beim Lehrer oder bei jemandem, der ihnen zeigen und erklären kann, worauf sie beim Stimmen achten müssen, nochmals hilfreich.

Spielerisch bewegte sich alles in einem recht homogenen Bereich. Was ich beobachten konnte, sind typische Unsauberkeiten in der Technik. Allen voran das/die Low Gs bei den Bottomhandmovements wie Grips und Throw on D. Das LG (beim Grip oftmals das Zweite) wird gerne verschluckt. Oder die Gracenotes sind in dem Movement nicht alle zu hören bzw. nicht gleichmäßig. Hier wäre Arbeit an der Konstanz notwendig. Nicht nur ein Grip muss funktionieren, sondern alle in dem Stück.

Bei Doublings ist es oft so, dass die Spieler die Gracenotes zu schnell hintereinander spielen. Das führt zur Überlappung der Gracenotes. Die Verzierung wird somit unsauber. Hier hilft es das Doubling zu öffnen, heißt, langsam und kontrolliert alle Gracenotes aktiv und bewusst nacheinander zu spielen, die in dem Movement vorkommen.

Des Weiteren wurden kurze (Übergangs-) Noten (16tel/32tel) oft zu kurz gespielt. Hier wäre eine „Öffnung“ ebenfalls wünschenswert. Kurz, aber nicht zu kurz, sondern deutlich hörbar.

Beim MSR war es bei einigen so, dass nicht verstanden wurde, wie man die Übergänge zu den einzelnen Liedern gestaltet. Während man die Pause zwischen March und Straths. großzügiger gestalten kann, darf diese beim Übergang zum Reel nicht zu üppig ausfallen. Ebenfalls ein Punkt, der mit Erfahrung kommt, aber auch durch Zuhören bei höher gradierten Spielern und Austausch mit dem eigenen Lehrer verbessert werden kann.

Sonst gibt es weiter nichts anzumerken, außer vielleicht einer Fehleinteilung in Grad 5. Dieser Spieler hätte locker einen Grad höher antreten können. Und es gab ein Missverständniss der Regeln. „March mind. 2 Teile“ bedeutet entweder einen zweiteiligen March à la „Highroad to Gairloch“ oder einen mehrteiligen March. Es müssen aber immer alle Teile gespielt werden.

Einen Tag nach dem Wettbewerb ist mir aufgefallen, dass ich auf den Critsheets der Teilnehmer oft eine Formulierung verwendet habe, die zu Missverständnissen führen kann. Ich war mir zu dem Zeitpunkt aber nicht bewußt, dass man es anders verstehen kann. Es geht um die Formulierung „drones off“. Eigentlich heißt das übersetzt „Drones aus“. Man könnte also meinen, dass die Drones nicht liefen. Was ich eigentlich meinte, war und eine korrekte Formulierung wäre gewesen: „drones out of tune“.
Ich hoffe, die Teilnehmer wissen das zu interpretieren. Da ich ja nicht taub bin und Spieler und ich wissen, dass die Drones liefen, macht die Bemerkung „drones aus“ ja auch keinen Sinn.
Aber warum schreibe ich solch eine Bemerkung auf den Sheet bei einem Grad, wo es nur natürlich ist, dass die Spieler noch nicht die Fähigkeit haben, die Pipe zu stimmen? Als Erinnerung daran, dass auch hier Arbeit notwendig ist. Die Arbeit am Sound ist genauso wichtig und nimmt oft genauso viel Zeit in Anspruch wie die Arbeit an der Fingertechnik.

Eine persönliche Anmerkung meinerseits, die nicht direkt auf das Teilnehmerfeld in Peine zurückzuführen, sonderen eher genereller Natur ist:
Was mich etwas stört, ist die Wettbewerbsphilosophie mancher Teilnehmer, die hier in Deutschland öfter zu beobachten ist. Man spiele ja sowieso nur oder hauptsächlich für den Crit-Sheet.

Man spielt aber auf einem Wettbewerb um zu gewinnen oder zumindest, um seine bestmögliche Performance darzubieten. Das, wofür man (hoffentlich) die letzten Wochen geübt hat.

Der Judge ist nicht da, um Sheets zu schreiben, sondern um Performances zu bewerten und einzuordnen/-sortieren. Sheets schreiben kann auch der Lehrer.

Ein Sheet hat sowieso nur geringe Aussagekraft. Meist weiß man ja, woran es hapert. Man kann als Judge nur oberflächliche Tips geben, aber nicht in die Tiefe gehen. Dafür ist die Comp.-Plattform auch nicht da.

Man muss sich aufnehmen und dann die Aufnahme mit dem Lehrer durchgehen mit zur Handnahme des Sheets, um wirklich was aus der Sache herausziehen zu können.

Montag, 8. Oktober 2018

Tonstudio 2018

Letzen Samstag war ich in Mannheim im Tonstudio von Jan Kalt, um mit der Tanja Köhler ein Hörbuch ("Das Jahr als ich anfing Dudelsack zu spielen" von T.K.) aufzunehmen. Meine Rolle dabei, als Bläser und Leser. Das Buch hat nur vordergründig was mit Dudelsackspielen zu tun. Die Zielgruppe sind allerdings nicht die Dudelsackspieler dieser Welt, sondern die +40er, da es sich eigentlich um einen Ratgeber handelt, zur Veränderung des Lebens, und der Dudelsack dort nur den Rahmen bietet, nicht aber die Hauptrolle spielt.

Jan, Jan und die Tanja




Recording some tunes.



Die Finger sehen schneller aus als sie sind ;)

Mittwoch, 12. September 2018

Datenfuck

Ich habe es endlich geschafft eine Datenschutzerklärung und ein Impressum hier in den Blog einzubinden. Wehe es liest sich nicht jeder, der hier die Seite besucht, diesen Scheiß durch!