Also, wenn der Pibroch net dabei
gewesen wär, hätt ich das Gerät net genomme... bzw. wäre ich nicht nach Peine
gefahren in diesem Jahr. Peine ist halt immer gleich sehr weit
weg, gute 4 Stunden mit Pause hin und zurück. Wobei dieses Jahr die
Rückfahrt auf Grund des Regens auch wirklich eine Gedultsprobe war
für die Nerven. Aus irgendeinem unersichtlichen Grund (weder
Baustelle noch Unfall oder ähnliches) ging ab dem Hattenbacher
Dreieck bis zum Gambacher Kreuz nichts mehr bzw. nur sehr langsam.
Die Gurkerei ist es letztlich, wo ich
mir immer überlegt habe überhaupt nach Peine zu fahren, zumal dort
nur 2 Events angeboten wurden, bisher. In diesem Jahr allerdings
haben sich die Veranstalter entschlossen Piobaireachd mit ins
Programm zu nehmen, was mich sehr überrascht und gefreut hat. Blieb
jetzt nur zu hoffen, dass es nicht wie im vergangenen Jahr wieder so
kalt werden würde. Wurde es nicht. Es war ein schöner Tag und der
Regen hat sich aufgespart bis zur Heimreise. Dennoch hat sich die
Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankung am Ende auf die
Stabilität des Instruments ausgewirkt, so dass ich den Pibroch nicht
mit „steady tuning“ beenden konnte, die Drones liefen ab der
Hälfte auseinander.
Anyway, ein weiterer Grund, warum ich
mich fast schon kurzfristig entschieden habe, das ganze abzublasen,
war, dass ich bis auf den Tag vorher es nicht geschafft habe, mein
Instrument gescheit zu stimmen. Die Chanter-Reed-Kombis, die ich
ausprobiert hatte taugten alle nichts. Letztlich hatte ich ein Reed
gefunden, mit dem ich halbwegs zufrieden war. Aber mit dem Wissen,
dass das Instrument nicht das macht, was es soll und wie man will,
geht man schon mit einem sehr schlechten Gefühl auf einen
Wettbewerb, was denkbar schlechte Voraussetzungen sind für eine gute
Performance.
Peine an sich ist ein sehr schönes und
gut organisiertes Event mit einem großen Festplatz mit Essens- und
Getränkeständen und Läden für schottisches Zeug wie Haggis,
Tweedgedöns und Whisky. Selbst der Eintritt mit 2,- ist absolut
fair.
Sehr überraschend war die sehr große
Teilnehmerzahl, zumindest im Beginner und Intermediate Level.
Bescheidener dagegen das Feld im Formerwinner Level (mit 3 Leuten ist
da die Platzierung meist gesichert). Pibroch wurden die Advanced
Leute mit den FW zusammen gelegt.
Für die Former Winner (FW) ist dieser
Wettbewerb immer sehr entspannend im Vergleich zu Friedberg oder
Hamburg, da man sich die Stücke selbst aussuchen kann. Es ist sonst
viel Arbeit 30 Stücke + 3 Pibroch in verschiedenen Kombinationen zu
lernen/üben.
Mein Tag fing an um 13:50 Uhr (bzw.
14:20) mit MSR. Ich habe die Tunes „Lord Alexander Kennedy, Susan
MacLeod und Kalabakan“ gewählt. Ich war überraschend ruhig, als
ich anfing vor dem Judge meine Tunes zu spielen, und konnte durch die
Performance die Kontrolle behalten. Leichte Slips waren leider nicht
zu vermeiden. Letztlich war ich mit dem Auftritt recht zu frieden.
Für meine anfängliche Nervosität und dem Problem mit dem
Instrument die Tage zu vor, konnte ich nicht meckern.
Zwei Stunden später sollte ich Pibroch
spielen und dann kurz danach HP/Jig. Der Zeitplan lief nur
durcheinander, so dass ich (ganz in der Manier wie die Spiele auch in
Schottland ablaufen) kurzfristig während meiner Vorbereitung auf den
Pibroch Event im HP/Jig Event antreten musste, nur um dann danach auf
der Bühne neben an mir mit dem Spieler die Klinke in die Hand zu
geben.
Meine Stücke für den HP/Jig Event waren: „Dr. MacInnes Fancy, The Stool of Repentance“. Die Pipe lief sehr gut. So hätte ich sie mir im Pibroch gewünscht, für den ich sie ja eigentlich vorbereitet hatte.
„Lament for Donald of Laggan“ habe
ich dann im Pibroch gespielt, leider hielt die Pipe die Stimmung
nicht. Die Drones liefen leicht, ab der Hälfte des Stücks,
auseinander.
Spielerisch war ich allerdings sehr zu
frieden. Auch bei den anderen beiden Light Music-Performances konnte
ich das behaupten.
Die Ergebnisse fielen gut für mich
aus. 1. Platz im Pibroch, 2. Platz MSR und 2. Platz HP/Jig. Das ist
ok.
Gold und 2x Silber |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.