Ein Schüler von mir spielte seit beginn einen Kunststoffsack. Nach dem er endlich einen für ihn bequemen Bag gefunden hat, wurde dieser an der Naht undicht. Er hatte noch Garantie und konnte ihn umtauschen. Der zweite Bag wurde nach einem halben Jahr ebenfalls an dieser Stelle undicht und da hatte er keinen Bock mehr auf einen Dritten dieser Marke. Ich konnte meinen Schüler überreden einen Sheepskinbag auszuprobieren, gleich mit dem schlechten Gewissen, dass der Bag sehr teuer ist, alle Jahre ausgetauscht werden und man ihn selbst einbinden muss. Erwischt man die falsche Größe wird es gleich teuer oder man spielt mit eben der suboptimalen Größe für 1-2 Jahre, was auch nicht wirklich gut ist. Wir haben meine Erfahrungswerte genommen und einen Bag in einer "customized"-Größe bestellt (L31,5"xB9,5"). Wir haben lange probiert, wo das Mundstück am besten sitzt (der Vorteil beim Ledersack, dass man das vorher ausprobieren kann) und dann den Bag eingebunden.
Eine Woche später frage ich meinen Schüler, was er denkt und sein Kommentar war:
"Ich weiß nicht, warum ich mich solange mit einem Kunststoffbag abgequält habe."
Der Bag habe die optimale Form und Stabilität unterm Arm, da käme die "Plastiktüten" nicht ran.
Soviel dazu.
Freitag, 27. Oktober 2017
Sonntag, 6. August 2017
Schottland 2017 - und schon ist wieder ein Jahr rum
Schottland 2017 dauerte für mich
dieses Jahr nur 10 Tage und vier Spiele. Ich hatte die Option an fünf
teilzunehmen, habe mich aber dann für eine andere Route entschieden,
die mir letztlich nur vier erlaubte und das war ok.
Die Saison begann in Balloch bei Loch
Lomond. Ein Tag ununterbrochen Regen. Spielen im Regen, stimmen im
Regen, warten im Regen... Es war eine Überraschung, dass die Pipe
beim Pibroch hielt.
Abends auf dem Zeltplatz kam die Sonne
raus und sie sollte bis zum Ende meiner Reise nicht mehr verschwinden
(bis auf einen Abend).
Balloch Gamesfield |
Rosneath und Inveraray waren beides
gegradete Events. In Rosneath war ich bis zum Mittag fertig, aber in
Inveraray hatte ich zwischen Light Music und Pibroch vier Stunden Zeit zu
verbringen. Das Ätzenste an den Games sind immer die Wartezeiten. Zwischendurch musste ich mir Sonnencreme kaufen, sonst hätte ich mir einen Sonnenbrand geholt (solls auch geben in Schottland).
Inveraray Gamesfield |
Was mir hier in auf dem Gamesfield in Inveraray aufgefallen ist (ich saß gerade auf meinem Stuhl auf dem Platz, von wo aus ich das obige Foto schoß), rechts und links neben dir stehen Spieler und spielen sich ein, in der Ferne stehen Spieler auf der Plattform, eine große Menschenmenge, man hört die Leute reden und die Sportler ächzen... und über all dieser Szenerie schwebt der Klang der Drones, der niemandem zuzuordnen ist, sondern der gemeine Klang aller Spieler auf dem Platz. Sehr faszinierend.
Als nächstes hatte ich Taynuilt und
Torbermory zur Auswahl oder North Uist. Da ich noch nie auf Uist war,
entschied ich mich für einen anstelle zwei Events und reiste nach
Uist. Askernish konnte ich leider nicht wahrnehmen aufgrund des
Zeitplans in Inveraray.
N. Uist am Abend davor - die Ruhe vor dem Sturm |
Auf South Uist traf ich einen Mann beim
Frühstück, der die Games ebenfalls besuchte und früher auch selbst
gespielt hatte. Er erzählte mir, dass er mal gegen John D. Burgess
spielen musste und meinte: "This man walks on water." Er
hat dann seine Wettbewerbskarriere aufgegeben. Ich traf ihn dann in
North Uist bei den Games wieder. Nach meiner Performance im Pibroch
meinte er zu mir, dass das eine interessante Art wäre wie ich die
Crunluath-Variation gespielt habe "like a native" (er
spielte wahrscheinlich auf den Rhythmus an, den ich als 5er Rhythmus
spiele und nicht als 6/8). Das freute mich.
Uists Strände, wie in der Südsee |
Auf den Games in North Uist haben 14
Spieler gespielt (u.a. Donald MacPhee). Judge war John Don MacKenzie.
Ich war als letzter an der Reihe im Pibroch. Nach meiner Performance
sprach ich mit John und fragte, ob ich da was vergessen hätte in der
2. Zeile vom Ground, was mich während des Spielens stark
verunsicherte. Und er meinte, nein war alles da, nur das Stück war
etwas zu langsam. Dennoch, ich hätte den besten Drone-Sound von
allen Spielern an diesem Tag gehabt. Das brachte mir zwar keine Platzierung aber ich war ein klein bisschen stolz drauf.
Pipes ready. |
Es waren dieses Jahr vier
Pibroch-Events (zwei gegradet) und ich war mit allen vieren sehr
zufrieden. Ich hätte nicht besser spielen können. Ich kam
fehlerfrei durch alle Stücke, die Pipe war stabil und der Sound (bis
auf ein zu tiefes D, was mich über die ganze Zeit verfolgt hat, ich
konnte aber auch nichts dagegen machen, da es nicht abgeklebt war)
sehr gut. Ich habe zwar nichts gewonnen aber
meine persönlichen Ziele erfüllt: Fehlerfreies Spiel, konstanter
Sound.
Spielen in Glencoe, meinem Lieblingstal. |
Montag, 10. Juli 2017
Pipe Bag
Viele meiner Schüler tragen immer
einen Haufen Zeug mit in ihrer Pipetasche (inkl. dem
Plastik-Luftblasen-Einwickel-Zeug). Es passt ja auch viel in das
Australia-Pipecase, warum dann nicht aussnutzen? Weil, zu schwer.
Wenn ich auf "Reisen" gehe, sprich auf Wettbewerbe fahre,
wie jetzt die kommenden 1,5 Wochen nach Schottland befindet sich in
meiner Pipe-Tasche folgendes.
Namensschild
Schleifpapier (1200er Körnung)
Reed-Notizen
Lineal (bzw. Teil eines Lineals)
Ersatz Chanter Reeds/ Drone Reeds
Stimmgerät
Reed-Poker
Hemp
Tape
Skalpel
(diese 3 Teile sind mit das wichtigste
in der Tasche! ...neben der Pipe)
Fingermassage Ringe
Ohrenstöpsel
Tücher
Handtuch
Chanter (mind. 2, max. 3)
Blowpipe
Pipe
PC
Ersatzteilkistchen (inkl.
Taschenmesser, Ersatzventil, Lämpchen, Vaseline)
Und das ist viel und schon einiges an
Gewicht. Im Alltag ist es dann noch etwas weniger, da man nicht immer
auf alle Eventualitäten vorbereitet sein muss. Ich habe noch eine
zweite Tasche dabei, die dann meist im Auto liegen bleibt. Dort habe
ich ein zweites Set Pipes (nur die Drones+Reeds), mehr Ersatzreeds (für Drones und Chanter),
Putzzeug, Werkzeug für Reeds, Ersatzblowpipe,-chanter, mehr Hemp und
Tape. E-chanter und Tinwhistle.
Am 13.7. geht's wieder los. Diesmal
sind es 6 Wettbewerbe in der Ecke Argyle. Nicht so lange wie letztes
Jahr. Wenn das Dachzeit bzw. die Dachträger dieses Jahr ohne Zicken
mitmachen, fahre ich vielleicht nächstes Jahr wieder länger.
Sonntag, 28. Mai 2017
Zen and the art of playing
Die wenigsten kennen, was eventuell
auch daran liegt, dass ich damit nicht hausieren gehe, meine große
Affinität zu Computer- und Videospielen. Ich finde die E-Sport Szene
sehr interessant. Und hätte ich mit 17 Jahren geahnt, dass man als
professioneller Zocker sein Geld verdienen kann, wäre mein Leben
wahrscheinlich in anderen Bahnen verlaufen. Nein, stattdessen musste
ich Dudelsack spielen lernen. Was die Dudelsackszene mit der E-Sport
Szene verbindet, ist das hohe Maß an Kompetivität.
Nun bin ich weit davon entfernt ein
professioneller Zocker zu sein und ich frage mich jedesmal wie man so
gut sein kann in solch einem Spiel. Dass Übung den Meister macht,
darum geht es hier nicht. Ich will auf etwas anderes hinaus. Die
Cracks in den Spielen machen meist auch Youtube Tutorials. Dort kann
man sich anhören, was man tun muss, um besser zu werden. Und es fiel
in so einem Video ein Satz der treffender nicht sein könnte auch und
insbesondere fürs Dudelsackspielen (wahrscheinlich für jedes
Musikinstrument). Es geht um Akkuratesse, und diesen Satz predige ich
meinen Schülern jedesmal:
"Speed comes with
time and practice"
(Youtube; Cynical Nerds; Video:
"Overwatch - Top 5 Tips to improve Accuracy")
Es sind insebesondere die "älteren
Semester", die meinen mit schnellem (dafür unsauberen) Spiel
ihre/die Zeit aufzuholen, die man in jungen (teenager) Jahren noch
hat. Das funktioniert nur so nicht. "There are no shortways".
Ich finde es höchst interessant, wie
diese zwei Gebiete, die thematisch soweit auseinander zu liegen
scheinen, doch so gleiche Grundsätze haben.
Samstag, 4. Februar 2017
Reedbau-Werkstatt
Da ich noch unmengen Cane zu Hause rumfliegen hatte, habe ich beschlossen, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden und mit Schülern Cane-Reeds für die Bassdrone zu bauen.
Nach drei Anläufen hatten wir beide (meine Schülerin Linda und ich) je ein brauchbares Reed in der Hand. Allerdings wird erst die Zeit zeigen, was die Dinger wirklich taugen. Bei Gelegenheit werde ich ein Video hochladen mit dem Reed in der Bordune.
Cane |
Dronereedbau ist Handwerk, Chanterreedbau ist Kunst. |
Samstag, 14. Januar 2017
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