Donnerstag, 22. Juli 2010

Storas Òran 2010



Yeah! Ein halbes Jahr nach "Storas Òran" gibt es nun auch ein Video dazu, dass sehr schön die Atmosphäre dieser Winterschule einfängt. Das Programm für 2011 steht schon. So weit ich weiß findet sie dies mal im März statt. Ausgerichtet wird dieser Workshop von der Dudelsack-Akademie in Hofheim, findet statt in Neu-Anspach und geht 3,5 Tage (mit Vollpension). Neben schottischer (Dudelsack-)Musik wird auch Musik für Mittelalterpfeifen, Neudeutsche-Sackpfeife, Smallpipes und Tin Whistle angeboten, darüber hinaus gibt es viele Kurse, die mit gälischer Sprache zu tun haben, so z.B. Gälisch für Anfänger, gälische Lieder. Die Verbindung von Sprache und Musik steht hier stark im Vordergrund. Tanzkurse werden hier auch angeboten.

Donnerstag, 15. Juli 2010

The MacDonald's Canntaireachd



Neulich habe ich ein neues Video auf Youtube hochgeladen. Es handelt sich hierbei um das Stück "The MacDonalds are Simple" (wobei "simple" wohl falsch übersetzt wurde und eher "special" heißen müsste). Zu finden ist das Stück in der Piobaireachd-Society-Collection Vol. 9. Das ganze wird auf der scottish Smallpipe vorgetragen. Die hier gezeigte Version entspricht dem Campbell-Canntaireachd-Setting. Ich singe zuerst die Urlar, spiele und singe dann die erste Variation gefolgt von der Urlar.
Die Drones sind ein bisschen out of tune, was m. E. aber den Gesamteindruck nicht mindert. Und ja, ich habe noch schwierigkeiten manche Töne in der richtigen Höhe zu treffen. Doch alles in allem, glaube ich, gibt die Performance einen guten Gesamteindruck von dem Gebrauch des Canntaireachd.

Mittwoch, 23. Juni 2010

Der Bordun

Die Dinger, die man auf den Schultern der Dudelsackspieler sieht nennt man Drone, im Deutschen Bordune. Das Wort Bordun bezeichnet aber genereller in der Musikwissenschaft einen Halteton. Es gibt verschiedene Formen von Bordunen: Vokalbordun, Instrumentalbordun, Pedalbordun, rezitierter Bordun, abgeleiteter Bordun, eigentlicher Bordun und noch eine vielzahl kleinerer charakteristischer Unterscheidungen. Sie alle haben eins gemein, sie sind Teil von Typologien der Mehrstimmigkeitsforschung.
Der Bordun wird entweder subsumiert unter die Polyphonie oder er tritt als eigenständige Form der Mehrstimmigkeit auf. Die Definitionen sind weitestgehend gleich und bezeichnen den Bordun als Halteton (eines melodischen Haupttons). Dieser liegt über oder unter dem Hauptton. Da der Bordun aber eine stützende Funktion hat und eine Stütze von unten kommt, einigte man sich darauf, dass der Bordun einen tiefer liegenden Ton bezeichnet.
Nahe dem Bordun wird gerne der Ostinato angesiedelt, dessen Bedeutung ein kurzes, beständiges wiederholen eines Motivs als Begleitung ist.

Freitag, 18. Juni 2010

Dudelsackunterricht

Die Kunst des schottischen Dudelsackspielens (man sollte eher die Musik des schottischen Dudelsacks sagen, und auch das ist eher nicht ganz so richtig; besser: schottische Musik) unterrichte ich nun seit ca. 6 Jahren. Seit 5 Jahren bin ich im Besitz des "Tutor's Certificate" des "Piping&Drumming Qualification Boards" (PDQB, früher "Institutes of Piping"). Das PDQB ist eine Einrichtung in Zusammenarbeit des "College of Piping", des "National Piping Centers", der "Armyschool of Piping" und der "Piobaireachd-Society". Für das Zertifikat muss man ein Lehr-Tagebuch führen und dem Prüfer vorlegen. In einem zweiten Schritt hält man vor Ort eine Unterrichtsstunde unter Supervision ab, bezahlt dann noch (ich glaube) 50 Pfund Sterling und ist dann geprüfter Lehrer des PDQB. Auch wenn viele der Meinung sind, dass man auch ohne das Zertifikat unterrichten kann, meine ich, dass dies zumindest eine gute Form der Qualitätssicherung sein kann. (Darüber müsste man sich evtl. nochmal genauer unterhalten).

Was jedoch viel mehr überetwaige Qualifikaitonen aussagt als etwaige Zertifikate sind folgende Referenzen, auf die ich sehr stolz bin: Zwei meiner Schüler konnten, als sie sich entschieden haben das erste mal an einem Wettbewerb teilzunehmen, jeweils (unabhängig von einander und auf unterschiedlichen Wettbewerben) einmal den 1. Platz und einmal den 2. Platz belegen und das bei ihrem aller ersten (!) Event.

Seit 2006 (glaub ich) für 3 Jahre, habe ich Nachwuchsspieler der "Heidelberg&District Pipes&Drums" (HDPD) unterrichtet. Das Unterrichten macht mir Spaß, auch wenn es mühsam ist, immer wieder Anfängern die ersten Schritte beizubringen. Viele bleiben nicht dabei (was u.a. ganz gut sein kann) und die ganze Anstreungung war für 'n A... Die wenigen, die dann bleiben und das durchziehen, bei denen man die Fortschritte sieht, dort macht es auch am meisten Spaß. Wenn man dann anfangen kann zu den Stücken überzugehen, die deutlich mehr fortgeschrittenen Niveau haben oder sogar zum Piobaireachd übergehen kann, dann ist das sehr befriedigend.

Seit Mai 2010 ist es festgemacht: Ich bin nun freiberuflich tätig als Dudelsacklehrer für Highlandpipe und Smallpipe in der Dudelsack-Akademie in Hofheim im Taunus (Hessen; www.dudelsackakademie.de). Thomas Zöller gründete diese, in Deutschland einzigartige Musikschule, im Jahr 2005, nach seinem Studium an der Royal Scottish Academy of Music and Drama, das er mit seinem Bachelor of Arts, Piping Degree abschloss.

Montag, 14. Juni 2010

Besonders Wertvoll

Folgende Seite wurde vor kurzem im PD-Forum gepostet.
http://www.tobarandualchais.co.uk
Diese Seite ist von ungeheurem Wert (vor allem für Piper), da dort viele alte Aufnahmen von Dudelsackstücken, Cantaireachd-Gesänge und andere gesungenen Lieder zu finden sind.
Das die gälische Sprache sehr eng mit der (Pipe) Musik verbunden ist, kann nicht oft genug erwähnt werden.

Freitag, 28. Mai 2010

Lang verschollen

Dank an CF konnte ich letztlich die Platte wiederfinden, mit der alles angefangen hat:

Die Tracklist ist Folgende:
1. Jig - Roberto Leydi & Bruno Pianta
2. Composizione di Turloug Carolan - Roberto Leydi & Bruno Pianta
3. Lark's Song - Roberto Leydi & Bruno Pianta
4. Marcia Per le Nozze/ Nuptial March - Roberto Leydi & Bruno Pianta
5. Melodia E Ballo - Roberto Leydi & Bruno Pianta
6. Tralalalaleno - Roberto Leydi & Bruno Pianta
7. Noel - Roberto Leydi & Bruno Pianta
8. Ballo - Roberto Leydi & Bruno Pianta
9. Muineira - Roberto Leydi & Bruno Pianta
10. Marcia (Cock of the North) E Reel - Roberto Leydi & Bruno Pianta
11. MacKintosh Lament - Roberto Leydi & Bruno Pianta
12. Canntaireachd - Roberto Leydi & Bruno Pianta
13. Tre Arie/ Three Airs - Roberto Leydi & Bruno Pianta

Einfach nur geil!
Ein Japanimport. Leider kann man nicht erkenne, wer die Spieler der Stücke sind. Leydi und Pianta sind wohl nur die, die die Aufnahmen gemacht haben.


Statement





DIE ÖLKATASTROPHE AM GOLF VON MEXIKO IST EINE RIESEN SAUEREI!!!!









Warum ich bestimmte Lieder nicht spiele

Neben "Amazing Grace" und "Scotland the Brave" gibt es noch eine handvoll Lieder, die immer wieder gewünscht werden. Dazu zählen z. B. "Mull of Kintyre" (McKartney), Titelmelodien aus Filmen wie "Titanic" oder "Braveheart", Rock und Pop Songs, Dany Boy, Loch Lomond und ähnlicher Käse.
Käse deshalb, weil ich zum einen überhaupt nichts davon halte, selbst wenn es die "Klassiker" sind, die man hierzulande kennt und womöglich liebt und gern hört. Aus einem Repertior von mehreren tausend schottischen Liedern, die es auf der Welt gibt, sind jene bekannt, die überhaupt nichts mit der Great Highlandbagpipe (GHB) zu tun haben oder einfach schlecht bis gar nicht auf dieser umzusetzen sind, auch wenn andere Spieler das immer wieder (gerne) tun.
Titanic un Braveheart werden auf Tinwhistle und UilleanPipe gespielt, die einen ganz anderen Tonumfang haben als die GHB. Rock und Pop Songs bringen vielleicht Stimmung, aber hören sich entsprechend kacke an, sofern man nicht schon 10 Bier intus hat (zumal ich mich als Künstler und Musiker betrachte und nicht als Stimmungskanone).
Loch Lomond mag ein schottisches Volkslied sein, ist aber trotzdem nicht auf die GHB umsetzbar aufgrund des begrenzten Tonumfangs.

Im Grunde kann man sagen, ich spiele diese Lieder aus zwei Gründen nicht:
1. Ich mag sie nicht.
2. Sie hören sich auf der Pipe nichts an.

Mittwoch, 12. Mai 2010

Dienstag, 11. Mai 2010

Auftritt mit dem Marburger Bachchor am 26.06.2010

Am 26.06.2010 und 27.06.2010 werde ich zwei Konzerte des Marburger Bachchores begleiten. Das erste Konzert findet direkt in Marburg statt, das zweite am 27.06. im Kloster Arnsburg.

Dienstag, 4. Mai 2010

Tutor

Ein Gedanke, der mir neulich kam, als ich im Latein-Wörterbuch auf das Wort „Tutor“ stieß, war wie folgt:

Die englischsprachigen Lehrbücher heißen Tutoren. So ist der College of Piping Tutor in 4 Teile gegliedert. Der letzte Teil ist der Piobaireachd-Tutor.
Der Term „Tutor“, das ist ganz interessant, bedeutet im Englischen Lehren/Lehrer, im lateinischen aber heißt er „Bewahrer/Beschützer“ und das trifft das vorherrschende Idiom in der Dudelsackszene sehr gut, denn es wird versucht die „Kunst“ (die Musik) zu bewahren.

Natürlich auch zu vermitteln und zu lehren, aber eben auch um zu bewahren. So gehen die „Konservativen“ davon aus, dass die Stücke (hier: Piobaireachd) von jeher so vermittelt und somit bewahrt wurden (von der MacCrimmon-Ära bis heute) und streben danach ebenfalls die Stücke zu vermitteln, wie sie uns bis heute bewahrt wurden, um sie eben, so wie sie seit je gespielt wurden, zu bewahren.

Donnerstag, 22. April 2010

Reeds

Für alle fachfremden Leser hier: Reed ist das englische Wort für Schilf und bezeichnet im Dudelsackfachjargon das Rohrblatt, das in den Pfeifen die Luft zum Schwingen bringt. Es geht hier speziell um das Reed in der Spielflöte (Chanter), ein Doppelrohrblatt, das aufgrund seiner Bauweise recht schwer anzublasen ist und somit etwas Übung und Training erfordert bis man das Anblasen schafft.

Es gibt ungefähr drei vier händevoll verschiedene Hersteller und somit auch in ihrer Charakteristik unterschiedliche Reeds.
Da es sich hier um ein Naturprodukt handelt (Schilf) variiert die Qualität der einzelnen Reeds je Hersteller auch zum Teil mehr oder weniger stark. Man könnte fast sagen, man bekommt im Grunde Rohmaterial, das sich der Pfeifer selbst noch nach seinen Bedürfnissen anpassen muss. Reeds, die von vornherein schlecht klingen, werden aussortiert.

Der sogenannte "Plug&Play"-Effekt ist hier nur selten zu bekommen/beobachten. Ein Einspielen, Feilen oder andere Manipulation ist oft notwendig, je nachdem, was man persönlich für einen Ton haben will und welche Charakteristik das Reed haben soll.

Im Laufe meiner 11 jährigen Dudelsackspielerlaufbahn, habe ich einige Reeds zerschnitzt oder durch Unachtsamkeit zerstört. Ich habe viele Marken ausprobiert, doch nur eine blieb mir bis heute positiv im Gedächtnis. Und zwar die verhältnismäßig wenig beachteten Reeds der Marke "Anderson". Vor ca. 8 Jahren hatte ich mir mal einen Satz bestellt und dann nochmal vor ca. 1-2 Jahren einen weiteren Satz. Die Rohrblätter haben einen Wandel durchgemacht. Optisch sind sie in die Breite gegangen, wo sie vorher eher schmal und länglich waren. Tonal ist ihr ausgeprägter "Crow" auf dem hohen A verschwunden und klingen auf den ersten Blick eher durchschnittlich. Diese Änderung hängt vermutlich mit der steigenden Stimmung der Chanter zusammen.

In meinem Reed-Kasten befinden sich nun 3 gut funktionierende Anderson-Reeds. Und was wunderbare an diesen Reeds ist, dass sie so gutmütig sind. Sie bedürfen etwas Aufmerksamkeit, müssen eingespielt werden, verzeihen aber auch, wenn man an ihnen drückt und feilt. Wenn man nun auch noch an den richtigen Stellen feilt und drückt und das alles nicht übertreibt und sie etwas einspielt, hat man am Ende sehr gutklingende Reeds, die auch die Natural-Notes (C# und F#) gut zur Geltung bringen und auch das Piobaireachd-HG kommt gut heraus, ohne das man gezwungen ist, sein etwaiges Klebeband verschieben zu müssen (was u.a. notwendig sein kann, um Töne rein zu stimmen). Darüber hinaus klingen sie in der oberen Hand süß, ohne zu dünn zu wirken. Das "Crow"-Phänomen ist (leider) verschwunden.
Was bleibt ist ein solides Reed, dem ich, aufgrund meiner mehrfachen Erfahrung, damals wie heute, anderen Marken jederzeit den Vorzug geben würde.

Freitag, 16. April 2010

Wieso Dudelsack?

Die meist gestellte Frage, neben der, was ich unter dem Kilt trage, ist die, wie ich zum Pipen gekommen bin. Das war so:
1999 war ich mit zwei Freunden durch GBriatannien gereißt und war auch in Schottland. Dort habe ich mir, ich glaub es war in Inverness, einen Kilt gekauft. Wir haben gezeltet und gefroren, es war Sommer und hauptsächlich nass. Während der paar Tage Aufenthalt in SC, haben wir keinen Dudelsackspieler spielen sehen/gehört und wenn, dann zumindest keinen, der mir im Gedächtnis blieb.
Zuhause angekommen wollte ich das Erlebniss (Dudelsackmusik zu hören) nachholen und lieh mir eine CD (Black Watch "Proud Heritage", sehr empfehlenswert!) und eine Schallplatte aus der städtischen Musikbib., deren B-Seite komplett schottisch ausgerichtet war. Sie hieß "La Zampogna", aber ich habe sie nie wieder gesehen. Zu doof, denn ich würde gerne wissen, wer auf der Aufnahme gespielt hat. Dort war auch der erste Piobaireachd drauf, den ich gehört habe, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, was Piobd. eigentlich ist. Das Stück hieß "MacKintosh's Lament" und erzählt von einem Mann und seinem Pferd...
Diese Platte und insbesondere das 1. Stück auf der Proud Heritage ("Johnny Cope") ließen ein Bild in meinem Kopf entstehen: Ein Pfeifer, drüben auf dem Hügel, die Siluette im Sonnenuntergang zu sehen, schickt seine mystischen Töne dem Tal entgegen. Ein Ton erklingt, nur um kurz vor dem Verschallen durch einen neuen abgelöst zu werden.
Das war ein Bild von Freiheit! Und das wollte ich auch tun. Die fixe Idee Dudelsackspielen zu lernen war geboren.

Donnerstag, 15. April 2010

U Pipe

Yes, auch auf You Tube bin ich selbstredend vertreten. In dem folgenden biete ich auf der Degerpipe eine Interpretation von "MacKintosh's Lament" dar. Ich habe vor noch mehr Piobd.-Stücke nach und nach in dieser Spielweise aufzunehmen und in U-Tube zu stellen.

www.dudelsack-rheinmain.de

So dann, also, wer's bis dato noch nicht mitbekommen hat:
Ich bin Dudelsackspieler und im Titel ist der Link zu meiner Homepage. Wer für Hochzeiten, Geburtstage, Beerdigungen etc. athmosphärische Musik braucht kann sich an mich wenden, ebenso unterrichte ich das Instrument.
Ich mache das nicht Hauptberuflich, aber es ist ein guter Nebenverdienst.

Die Homepage besteht seit Juni 2009 und befindet sich derzeit in professioneller Umarbeitung. Ich hoffe, dass sie bald an den Start gehen kann. Es wird mehrere Untermenüs geben, ein komplett neues Design (nicht eins dieser komischen Vorlagen) und einen Downloadbereich für Filme, Audiodats, von mir bereits veröffentlichte Texte und Bilder.

Die Konkurenz ist in den vergangenen Monaten stark gewachsen. Ich erhoffte mir für das Frühjahr '10 mehr Anfragen, die bleiben noch aus. 2009 war ich in den Sommermonaten gut ausgebucht. Vielleicht kommt der Ansturm noch.

Als potentieller Auftraggeber steht man natürlich vor der Wahl, man will ja für sein Geld auch Qualität. Aber woran erkennt man einen "qualitativ" guten Pfeifer? Im Grunde nicht, solange man ihn nicht live gehört und gesehen hat.

Zu einem vernünftigen Sound gehört natürlich auch ein sicheres Auftreten, man muss als Musiker wissen, was man tut. Man muss sein Instrument kennen und wissen wie es auf Temperaturschwankungen reagiert und wie es sich nach einer Pause ändert.

Der Dudelsack ist keine Gitarre oder Klavier, dass man stimmt und dann diese Stimmung hält für einen großen Zeitraum. Auch das Stimmen mit einem Stimmgerät ist unangebracht, da der Dudelsack seine eigene (reine) Stimmung hat.

Wenn man dann weiß, wie sich das Instrument verhält und sich seine Stimmung unter bestimmten Verhältnissen ändert, kann man im Grunde unter allen Umständen auf allen Anlässen spielen.
Man muss sich vergegenwärtigen (insbesondere als Musiker/Dudelsackspieler), dass das Stimmen auf einer Beerdigung sich grundlegend unterscheidet zum Stimmen vor einem Geburtstagsständchen. Das Stimmen unmittelabr bevor man das entsprechende Stück spielt ist unangebracht. Man stelle sich die Trauergäste am Grab vor, es sollte eigentlich "Amazing Grace" ertönen und dann erschallen nur Stimmphrasen. Das geht nicht. Das Instrument muss stimmen, wenn man ansetzt und Amazing Grace anfängt zu spielen. Und dafür muss man eben sein Instrument kennen.

Es gab Events (bisher nur wenige), wo ich als Spieler einen, ich nenn es "Kaltstart" an den Tag legen musste. Das heißt, es gab schlicht keine Möglichkeit vorher das Instrument zu Stimmen. An dieser Stelle muss man dann entweder kurz das Instrument zu Hause anspielen und/oder die ziemlich genaue Position der Drones kennen, wo sie stehen müssen, damit diese zum Chanter/Spielflöte stimmen.

Dies macht m. M. nach u. a. einen professionellen Dudelsackspieler aus. Das ganze wiederum macht natürlich keinen Sinn, wenn man an sich nicht die Fähigkeit mitbringt oder schon ausgebaut hat, das Instrument generell zu stimmen.

Über den Titel

"Dastirum" ist ein altes gälisches Wort, dessen Übersetzung nicht so ganz gewiss ist. Es heißt wohl soviel wie "Bravo" oder "Heyho" oder so was. Angus MacKay hat "Dastirum gu seinnim piob" als erstes mit "I'm proud to play a pipe" übersetzt, seit dem ist das gleichnamige Stück als solches bekannt.

Dastirum ist gleichzeitig der Titel der CD von Allan MacDonald of Glenuig auf dem einige Piobaireachd Stücke zu hören sind.

Piobaireachd (sprich Pie-Broch) ist das, um was es hier in dem Blog hauptsächlich gehen wird. Es ist eine bestimmte Form der schottischen Dudelsackmusik (siehe dazu auch den entsprechenden Wikipedia-Eintrag für eine kurze Einführung).

Seit 10 Jahren bin ich nun von dieser Musik fasziniert und beschäftige mich damit.

Im Jahr 2009 entschied ich mich über dieses Thema zu promovieren und habe nach kurzer Suche einen Professor gefunden, der diese Arbeit betreut. Seit Okt. 2009 bin ich Promotions-Student an der Uni-Frankfurt am musikwissenschaftlichen Institut.

Die Ursprüngliche Idee war eine kulturanthropologische Studie über Piobaireachd zu betreiben. Da dieses Thema (Piobd.) sehr komplex ist, gilt es einzugrenzen. Mittlerweile bin ich etwas von der Idee einer kulturanthropologischen Studie abgewichen und spiele nun mit dem Gedanken einer Art von Diskursanalyse zu führen, wobei kulturanthropologische Fragen, in diesem Zusammenhang mit reinspielen werden. Mehr dazu ein andern mal.

Alles in allem weiß ich nicht, wo mich der Weg hinführen wird und ob ich das (die Promotion) bis zum Ende durchziehen werde. Es gibt allerdings auch niemanden, vor dem ich mich rechtfertigen muss. Auf jeden Fall ist es ein spannendes Thema, in dem es so viel zu entdecken gibt. Es macht mir Spaß, mich damit zu beschäftigen.

Über Sinn und Unsinn dieses Blogs

Im Grunde verfolge ich das Ziel meine Homepage www.dudelsack-rheinmain.de in der Suchmaschine höher zu bringen, und ich glaube gelesen zu haben, dass ein verlinkter Blog dazu beitragen kann.

Und da ich sowieso gerne tippe, kann ich in Zukunft auch einfach ab und an hier was reinschreiben.

Thematisch bewegt sich dieser Blog in der Musik, und zwar genauer in der schottischen Dudelsackmusik. Darum geht's.
In Zukunft werde ich hier posten, was mir durch den Kopf geht bezüglich dieses Themenkomplexes und das ist einiges.

Ob dieser Blog Leser finden wird, weiß ich nicht, ich werd's sehen. Zumindest bleibt es eine Projektionsfläche.