Samstag, 29. November 2014

Reviews Balance Tone Reeds

Reeds die Zweite. Wenn die X-Treme Reeds nichts für mich sind, was sind denn dann meiner Meinung nach gute Reeds? Für den Fall, dass sich das jemand nach meinem letzten Review (siehe hier) mal gefragt hat, versuch ich hier Antwort zu geben.

Im Jahr 2013 war ich das erste mal seit 12 Jahren wieder auf der BAG-Sommerschule in Breuberg, Odenwald, und landete in der Klasse von Bruce Hitchings. Der hat es sich in dieser Woche natürlich nicht nehmen lassen, tatkräftig Werbung für seine Produkte (Balancetone Reeds und sein MCS) zu machen. Ich hatte schon Erfahrungen sammeln können mit seinen Reeds. Damals (ca. 2006/07) kam ich nicht mit ihnen klar. Warum, weiß ich nicht mehr. In der Sommerschulwoche ist man ja aber generell sehr experimentierfreudig und so habe ich mal ein Set ausprobiert, mit der Chance die Reeds zurückzugeben, falls sie nicht gefallen.

Innerhalb dieser Woche, wusste ich auch nicht so genau, was ich von diesen Rohrblättern halten soll. Aber im Gegensatz zu den X-Treme Reeds, haben die Balance einem das Gefühl gegeben, sich näher damit zu beschäftigen zu müssen und sie mal ne Weile (länger als eine Woche) zu spielen. Aus dieser Weile wurde mittlerweile 16 Monate, und ich bin beim zweiten Set, der Neuauflage (von denen ich auch noch sprechen muss). Im Sommer konnte ich mit diesen Reeds in Schottland auf einigen Games in die Preisliste kommen (in Perth sogar auf Platz 2 im Piobaireachd C-Grade). Vorher hatte ich die Ezeedronereeds drinne, die ich auch noch sehr schätze, aber seit dieser Zeit nicht mehr gespielt habe. Insofern beziehen sich meine Vergleiche hauptsächlich auf die Ezees.

Optisch muss man sagen, hat sich Bruce nicht sonderlich Mühe gegeben. Farbe und Form lassen eher Ästhetiklegastenie vermuten. Am Ende ist das aber egal, da die Teile ja eh in den Bordunen stecken.
Bevor ich zum Klang komme, muss ich anmerken, dass ich in der Bass ein Cane Reed spiele und somit nur die Tenorreeds zum Einssatz kamen.

Was die Reeds auszeichnet ist ihr obertonreicher Klang, wesentlich weniger dumpf als die Ezees, viel klarer und sonorer.

Ein schönes Feature, was ich erst später entdeckt habe und seit dem gerne bei Auftritten anwende, ist die weiße Schraube am Ende der Reeds, mit der man die Luftzufuhr regeln kann. Das heißt, man kann sie auch komplett abstellen, so dass diese nicht klingen. Das hat den Vorteil, dass man keine Korken benutzen oder die Bordun mit der Hand stoppen muss. Und auffallen tut es auch keinem.

Zum Thema Lufteffizienz: Die Reeds halten, was Bruce verspricht. Sie benötigen sehr wenig Luft und halten auch nach einem Shut-off dicht. Das Strike-In funktioniert so gut, dass man den Bag nur noch anstupsen muss damit die Reeds anspringen.

Jetzt komm ich zum Besten, was die Reeds können: Die Einstellmöglichkeiten mit der Bridle sind genial. Egal wie weit ich die Bridle in eine Richtung verschiebe, der Luftverbrauch ändert sich nicht und dennoch kann man so die Position der Bordune verändern (falls man z.B. mit dem Stimmzug der Reeds die Grenzen erreicht hat). Absolut Top!

Mittlerweile sind die Reeds weiterentwickelt worden. Bruce hat den Durchmesser der Tenorreds vergrößert. Die Reeds sind nachwievor tonal sehr gut, haben aber etwas an Brillianz im Klang verloren, so dass das Vorgängermodell das bessere ist.

Fazit: Für gutes Geld (ca. 75,- €) bekommt man hier, meines Erachtens, mit die besten Reeds, die zur Zeit auf dem Markt erhältlich sind. Ich möchte mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber ich wage zu sagen, wenn eine Marke an Plastikreeds behaupten kann, so nahe wie möglich an den Sound von Cane zu kommen, dann sind es diese.

Für mich gibt es zur Zeit Folgende Optionen im Bereich Plastik Reeds auf dem Markt: Balancetone, Ezeedrone und Cane. Wobei in der Bassbordun sich Cane und MG bewährt hat. Dennoch werde ich meine Augen und Ohren nach neuen Soundoptionen offen halten.

Mittwoch, 26. November 2014

Reviews Naill ABW Solo Chanter

Es wird Zeit mal ein paar Reviews zu schreiben (3 schweben mir vor) von Produkten (verhältnismäßig neu auf dem Markt), die ich in letzter Zeit ausprobiert habe.

Anfangen möchte ich mit einem D. Naill Solo Chanter, den ich von jemandem erworben habe, der diesen auf einem Wettbewerb in Österreich gewonnen hat. Der Preis von knapp 300,- (inkl. Porto nach Dtl.) schreckte erstmal ab. Aber ich kenne einige Spieler, die einen Naill Chanter spielen und einen sehr guten Sound mit diesem haben. Ich selbst habe mit einem Naill Chanter angefangen, spiele z.Z aber Shepherd. Da ich immer auf der Suche bin nach dem besseren Sound, wollte ich diesem Chanter eine Chance geben (weiterverkaufen kann man ja immer noch). Um das Jahr 2007/08 hatte ich einen Naill in der Hand, der war tonal eine Katastrophe. Seit 2010 habe ich ein älteres Naill Model, das ich ebenfalls nicht so befriedigend zu Laufen bringen kann. Man kann also zusammenfassen, dass ich nicht so gute Erfahrungen habe mit Naill Chanter. Dennoch wollte ich diesem eine Chance geben und ging auf das Angebot ein. 

Als ich ihn dann in den Händen hielt stießen mir zwei Dinge (eher kosmetischer Natur) ins Auge. Erstens die extrem dicke (ich weiß nicht wie man das nennt) “Sole” oder “Glocke”... na das runde dicke Ding am unteren Ende des Chanters eben, an dessen Form man den Hersteller meist identifizieren kann. Im Laufe der letzten 20 Jahre sind diese Knüppel bei Naill immer dicker geworden. Jetzt haben sie meines Erachtens die Grenze des ästhetisch Vertretbaren erreicht.
Die zweite Sache, auf die ich ebenfalls überhaupt nicht stehe und meine, dass dies eher in den Bandbereich (Bandchanter) passt, ist das Gewinde im Reedseat. Es ist eine Macke von mir, dass ich das Reed immer parallel zu den Löchern ausrichte. Dies ist mit einem Gewinde nicht mehr möglich (oder zumindest nur noch bedingt möglich). Hätte ich das mit dem Gewinde vorher gewusst, hätte ich mir es zweimal überlegt ihn zu kaufen... was ein Glück habe ich das nicht.
Nachdem ich die Wicklung erneuert und an meinen Stock angepasst habe, nahm ich ein funktionstüchtiges Reed aus meiner “Reedbatterie”, setzte es ein und musste feststellen, dass man das Reed extrem tief setzen muss, damit die Oktave stimmt. Wieder ein Punkt mit dem ich nicht sonderlich zufrieden bin, da ich denke, dass das Reed einen gewissen Freiraum im Reedseat braucht, um gut zu funktionieren. Es ist außerdem einfach unbequem und anstrengen das Reed so tief reindrücken zu müssen.
Dann ging es ans einspielen und stimmen der einzelnen Töne und ich meine, dass der Chanter (wie jedes Naturprodukt in der Pipe) erstmal ne Weile gespielt werden musste, um sich zu aklimatisieren. Der Pitch ging, meine ich noch leicht in die Höhe, so dass ich das Reed am Ende wieder estwas herausdrehen konnte.

Zum Klang: All die vorangegangenen Problemchen ausgeblendet, ist das der beste Chanter, der mir seit langem unter die Finger gekommen ist. Der Sound ist brisk, mit einem schönen Timbre in den unteren Tönen und im Zusammenklang mit den Drones sehr Obertonreich (wie Naill das anstellt weiß ich auch nicht). Das HG/Pibroch HG ist recht gut zu bekommen und stabil. Keine der Töne scheint zu tief zu sein (aber das kann sich in der kommenden Zeit noch ändern), was ja als ein Problem bei Naill Chantern bekannt ist (die flache Bottomhand). Ich habe einen Spaß diesen Chanter zu spielen. Seit zwei Wochen liegt mein Shepherd, den ich auch sehr schätze, unberührt auf dem Regal. In HH werde ich diesen Chanter auf der Competition ausprobieren. Die Chancen stehen gut, dass dieser mein neuer Competition Chanter für die kommende Saison wird. Man muss sich ja langsam an die Dinger rantasten und schauen wie sie reagieren.

Kurzes Fazit: Das neue D.-Naill ABW Solo Chanter Model ist ein Top Instrument und seine 300,-€ auf jeden Fall wert. Doch Achtung: Für Anfänger halte ich das Gerät für nicht so geeignet, da die Einstellungen, sprich das Stimmen und das Setzen von Reeds recht schwer ist und etwas Erfahrung benötigt. Da sind andere Chanter leichter in der Handhabung.
Mal sehen, ob ich in einem Jahr davon immer noch in so hohen Tönen sprechen werde ;)
Time will tell.


Foto von K.W.


Sonntag, 16. November 2014

PDQB

Am Samstag (15.11.14) habe ich mich einer Prüfung des SQA (früher PDQB, früher Institut of Piping) unterzogen. Was genau das ist findet man hier: http://www.pdqb.org/
Diese Prüfungen sind staatlich anerkannt und man kann sich diese Prüfungen, wenn man bestanden hat, als Credit Points anrechnen lassen. Interessant eigentlich nur für das schottische Schulsystem. Wer sich in Deutschland dieser Prüfung unterzieht, hat davon nichts und macht das in der Regel aus eigenem Interesse an der Arbeit bzw. Vorbereitung darauf, da diese Prüfungen ein Ziel sein können, worauf man hinarbeitet. Sie zertifizieren einen gewissen Standard, den man erreicht hat. Was verlangt wird kann man auf der o.g. Seite unter „Syllabus“ nachlesen. Die Prüfung, der ich mich unterzogen habe (und deren Ergebnis ich noch nicht habe) ist die PDQB L6 bzw. SCQF L8 und gleich die höchste Prüfung, die man machen kann.

Die Sache an diesen Prüfungen ist, dass sich das System weiter entwickelt hat, aber der Inhalt der Gleiche ist wie vor 20 Jahren. Man hätte mit der staatlichen Anerkennung auch gleich die Inhalte überarbeiten sollen, denn was (gerade theoretisch) verlangt wird, ist didaktisch absoluter Nonsense. Man fühlt sich wie ein Schüler bei der Strafarbeit. Schreibe hundert mal den Satz xxx. Denn was genau wird bewiesen, wenn man zig mal den Crunluath-A Mach in voller Länge (4 Takte werden verlangt) ausschreiben muss? Was zeige ich, wenn ich aus dem Gedächtnis ein kompletten Tune aufschreiben kann? Und das behindertste: Schreibe einen Aufsatz von mindestens 1000 Wörtern über eine der berühmten Piping-Familien aus dem Kopf! Wenn ich einen Aufsatz schreiben soll, warum wird mir nicht erlaubt Quellen vor Ort zu benutzen? Warum muss ich das aus dem Kopf können?
Ich habe schon gehört, dass Prüflinge durchgefallen sind, weil die Notenschrift von ihnen nicht akkurat genug war (sprich, Notenhälse waren nicht komplett mit dem Fähnchen verbunden u.ä.). Auf der andern Seite wiederum finde ich die Teile sinnvoll, die das Wissen von Canntaireachd und Piobaireachd-Strukturen vorraussetzen. Das hat zumindest praktischen Nutzen.
Der erste Canntaireachd, den ich gehört habe (das war vor 13 Jahren), waren die ersten paar Takte von „The Groat“. Ich habe die Passage sehr oft gehört und kann diese jetzt noch auswendig. Es war dann schon irgendwie lustig zu sehen, dass genau diese Passage in der Prüfung übersetzt werden sollte (also von den Noten zu den Silben).
Ich bin mal hoch gespannt, wie denen mein theoretischer Teil gefallen hat. Ich kam nicht auf die 1000 Wörter bei dem Aufsatz, aber vielleicht legen sie ja mal mehr Wert auf Qualität als auf Quantität.

Auch sonst muss man dem Syllabus bzw. dem Institut vorhalten, dass sie zu unspezifisch sind. Es ist nicht immer ersichtlich, was genau die wollen. Das kann dann bei der Prüfung selbst zu Verwirrungen führen. Zum Beispiel: Wenn da verlangt ist, dass man einen kompletten Pibroch spielen soll und dann der Prüfer zwei verlangt... ja, dann hätte man sich doch auch entsprechend anders vorbereitet. Oder: Wenn da steht, „from the tunes submitted“ und es dann heißt, man solle einen Tune nehmen, den man auch gespielt hat... dito.

Es scheint einfach in der schottischen Mentalität zu liegen. Während das in Deutschland nicht durchgehen würde, da alles genau bezeichnet werden muss, kann man sich dort halt die Freiheit nehmen eben nicht so spezifisch zu sein. Das ist bei den Games nicht anders.
Daran muss man sich als Deutscher erst gewöhnen.

Samstag, 8. November 2014

Best sounding Instrument ever

Diese Bezeichnung las ich neulich unter einem Youtube Video, in dem Jack Lee ein Set spielt. Und ja, er hat gut gespielt, und nein, das war nicht das jemals beste Instrument. (Jaja, ich weiß, alles Geschmackssache).

Das beste Instrument, was ich gehört habe, fand ich auf einer CD, die ich mir vor Kurzem gekauft habe. Nein, es ist nicht Donald MacPhersons lägendäre Pipe und auch nicht die von Roddy MacLeod. Es war das Instrument von Robert U. Brown. Die besagte CD ist das letzte Album in der Reihe „Masters of Piobaireachd“ (Vol. 10). Auf dieser spielt er das Stück „You‘re Welcome Ewen of Lochiel“ in voller Länge.

Ich kann es nicht so gut beschreiben, aber der Pitch und die Balance von diesem Instrument waren so am Ideal, wie es meiner Meinung nach nicht mehr geht. Insbesondere heutzutage mit den hochgepitchten Instrumenten ist dieser tiefe sonore Klang nicht mehr zu schaffen. Hinzu kommt aber auch das Stück, das wie geschaffen ist für dieses Instrument. Mit vielen LGs und monotonen, repetitiven Elementen (was im Pibroch ja nicht selten ist).

Das war das „best sounding instrument ever“, was ich je gehört habe.

Dienstag, 4. November 2014

Relation between Language, Song and Music

Hier mal wieder der Beweis, dass die Musik nicht zu trennen ist von der Sprache! Letztlich hängt alles miteinander zusammen.


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Das war meine Startnummer bei meiner ersten Teilnahme der Anual Scottish Piping Society of London Competition, bei der auch um den Bratach Gorm gespielt wird.
Ich habe beim Packen natürlich an alles gedacht... außer an den Fotoaparat. Somit kann ich leider keine Bilder posten.

In erster Linie war meine Motivation für die Teilnahme, dass ich sehen wollte, ob die Platzierung in Perth diesen Sommer Glück war oder ob ich es wirklich kann. Leider scheint ersteres der Fall zu sein und ich frage mich ernsthaft, ob ich nicht einfach schon zu alt bin und zu spät angefangen habe, um eine professionelle „Karriere“ als Piper zu führen.
Seit Wochen/Monaten arbeite ich an meiner Fingertechnik und meinem Sound, nur um feststellen zu müssen, dass sich zwar was bessert aber 1.) sich doch immer wieder alte Fehler und Gewohnheiten, gerade in Stresssituationen einschleichen und 2.) diese Besserungen so kleinschrittig sind, dass ich mich fragen muss, ob ich bis zum Ende meines Lebens auf ein vermeintliches A-Grad Niveau bringen kann. Es ist ja nicht so, dass ich mit 9 Jahren angefangen unter professioneller Anleitung (also mit Unterricht) zu pipen. Mangelnder Unterricht und unkonstantes Üben (in einer großen Zeit dazwischen) hängen mir nun stark nach.
Was den Sound anlangt: Es ist mir ein Rätsel wie man einen Sound produzieren kann, wie es ein Roddy MacLeod oder Gordon Walker und Konsorten es schaffen.
Ich weiß auch nicht woran es liegt, aber ich habe große Probleme mein Instrument bei Indoor Events zu kontrollieren. Andererseits kann es draußen regnen wie Sau und meine Pipe hält die Stimmung den Pibroch über. Aber in Hamburg, Friedberg und diesmal London die Pipe zu tunen fällt mir so schwer. Erschwerend kommt in London hinzu, und da haben wir es hier in Deutschland so dermaßen gut, dass man erst nach London fahren muss, um es wertschätzen zu lernen, dass man auf der Bühne nur 3 Minuten Zeit hat sein Instrument zustimmen (inklusive Leucht-/Zeitanzeige und ggf. Bühnenverweis). Gut, bei z.T. mehr als 30 Teilnehmern pro Event allein im C-Grad absolut verständlich. Die Veranstaltung zog sich auch so schon von 8:30 – 21 Uhr.


Kurz, ich konnte meine Leistung von Perth nicht halten oder ausbauen. Ich hatte arge Probleme mit den Nerven, mit dem Instrument und dadurch angespannte Fingern. Es war sozusagen nicht mein Tag.
Die Kritik auf den Sheets war dennoch nicht so hart wie ich am Ende dachte, dass sie es wird.
In der Lightmusic wurde mir meine "Performance Assessment - relative to standard required for grade" mit "at standard" bescheinigt. Gut zu wissen. Die Technik scheint auch nicht so schlimm zu sein, wie es sich beim Spielen angefühlt hat. Der Judge schrieb dazu: "Embellishments generally well executed". Na immerhin.

Ob ich nächstes Jahr wieder teilnehme weiß ich noch nicht. Der Aufwand ist letztlich nicht größer, wenn auch kostspieliger, als nach Hamburg zu reisen.

Mittwoch, 29. Oktober 2014

Tag der offenen Tür

Die Dudelsack-Akademie hat Tag der offenen Tür am 2.11. zwischen 14 und 18 Uhr in Hofheim am Ts. (Hauptstr. 68). Es gibt Live-Musik (auch zum Mitmachen), Tee/Kaffee und Kuchen.

Wer will kann kommen und ist auch herzlich eingeladen.

Sonntag, 26. Oktober 2014

Glenfiddich 2014

Wundervolle Welt der „modernen“ Technik machts möglich. Man muss nicht mehr irgendwo hinreisen, um einen Event Live mitzuverfolgen. So hat man heutzutage die Möglichkeit live bei den Glenfiddich Piping Championchips (Solo Piping) via Stream im Internet dabeizusein, im gemütlichen heimischen Wohnzimmer. Der Stream war stellenweise ne Katasrophe, aber die Leute der Webseite haben das im Laufe des Tages so hinbekommen, dass man mit geminderter Bildqualität ohne Unterbrechung schauen konnte. Und letztlich ist es ja sowieso der Ton, der zählt und dieser war super, wenn man noch die richtigen Boxen hat, dann ist es fast wie live Zuhören. Eben nur fast, da Nuancen des Klangs der Instrumente auf dem Weg der Übertragung verloren gehen. Aber mit solchen Kompromissen kann man auch leben.
Ich habe die ersten 2 oder 3 Performances im Piobaireachd verpasst, da ich dachte, wie auf der Seite angegeben, es würde um 12 Uhr beginnen. Hat dann aber wohl schon um 11 Uhr MEZ angefangen (10 Uhr vor Ort). Das war unelegant gelöst. Ist aber auch weiter nicht tragisch, da, wie bereits erwähnt, die Sendeanstalt Probleme mit der Übertragung hatte bzw. der Stream stellenweise hing, in den ersten 1-2 Stunden. Ansonsten konnte ich die ganze Veranstaltung mitverfolgen.

Es tut gut zu hören, dass auch Profis Probleme haben mit Chokes oder (hier sogar ohne ersichtlichen Grund) eine Breakdown machen. Und auch der Kommentar von Stuart Liddell nach der Preisverleihung: „It‘s nerve wracking“, beruhigt doch etwas.
Man hat das Gefühl, die Stücke an denen man arbeitet sind eine immerwährende Baustelle, nie endend. Und hat man eine Sache behoben, fällt einem an einer anderen Stelle eine andere Sache auf, die man noch verbessern muss usw. Und es scheint nie aufzuhören, wenn man die Kritik der Perfromances liest. Selbst auf dem höchsten Niveau scheinen die Spieler mit Inkonsistenzen, schwachen Übergängen und Gracenotes, die nicht auf den Punkt gefallen sind, zu kämpfen. Das ist natürlich jammern auf höchstem Niveau und zuweilen Erbesenzählerei. Aber es tut gut zu lesen, dass die Arbeit auch bei diesen Spielern noch nicht beendet ist.

Besagte Kritik ist hier zu lesen:
http://pipingpress.com/glenfiddich-critique/

Was ich nicht nachvollziehen kann, an dieser Kritik, ist die Stelle, wo der Autor die Zeit, die die Spieler zum Stimmen brauchen, bemängelt. Ich persönlich finde diesen Part mit am interessantesten. Zu hören, wie das Instrument noch perfekter in Tune gebracht wird. Das ganze Prozedere an sich, bis am Ende der Sound steht und der Spieler sich aklimatisiert hat. Habe ich als Zuhörer  kein Problem mit (bin aber auch selber Spieler, dann ist das vielleicht nochmal was anderes).

Die Results hier:
http://pipingpress.com/2014/10/25/glenfiddich-result/

Sonntag, 5. Oktober 2014

Rückschluss

Ich wollte neulich ein Set der neu auf den Markt gekommen X-Trem-Drone-Reeds ausprobieren, diese bei einem lokalen Händler bestellen und musste festestellen, dass es zwei Sorten der neuen Reeds gibt: Die normale und die Premium Edition. Die Premium Edition kostet 25,-€ mehr. So, wo liegt der Unterschied? In der Beschreibung heißt es, dass die Premium Version „Moisture Resistant“ (MR) sei. Bei Nachfrage auf Facebook, was das soll. Gab mir ein Kollege bekannt, dass die normale Version aus Acetal sei und die Premium noch Teflon beinhalten und dementsprechend noch mehr MR sei... Puhh, so viel Moisture Resistance. Ich frage mich, wie etwas noch mehr MR sein kann, als die übrigen Plastik Reeds auf dem Markt. Soweit ich weiß absorbiert keiner dieser Reeds Moisture. Zu den Moisture absorbierenden Reeds zählen die andern Stoffe aus Schilf, gepresstem Span oder was auch immer wie z.B. die Ezeedrone-Reeds und Konsorten oder eben halt Cane-Reeds. Gehen wir mal davon aus, dass es sich hier um einen neuen „Super“-Plastik handelt. Warum dann zwei Versionen, warum dann nicht gleich die HypersuperMR-Variante? Warum sollte ich mich mit weniger MR zufrieden geben? Weil der Hersteller weiß, dass ich einen möglichst stabilen, tollen Klang haben will, wie die Profis. Und das wird mir mit der Beschreibung und dem Preis suggeriert. Natürlich will ich, wenn dann ordentlich viel MR und mit noch mehr Stabilität haben und kaufe natürlich auch eben die teurere Variante. Boah so viel Stabilität, da muss die Pipe ja von alleine laufen. Das Ding ist nur, wenn ich bisher nicht in der Lage war mit den bisher auf dem Markt erhältlichen Plastik-Reeds einen konstanten Ton zu halten, werde ich es mit diesen auch nicht schaffen. So sieht es doch aus. Klanglich mag ja sein, dass die gut sind, aber damit wird ja in erster Linie nicht geworben.

Samstag, 4. Oktober 2014

APP Review

Seit Juni 2014 gibt es eine Neuigkeit im Lernbereich des schottischen Dudelsacks. Lehrbücher gibt es schon zu hauf. Doch im elektronischen Bereich herrscht Mangel an gut gebräuchlichem Lehrmaterial. Im digitalen Zeitalter war es also nur eine Frage der Zeit bis auf unserer Smartphones und Tablets die ersten Apps für den schottischen Dudelsack Einzug erhalten. Und nun sind sie da, die ersten zwei Bagpipe-Apps, Bagpipe-Basics und der Canntaireachd-Tutor. Es werden noch zwei weitere folgen (u.a. der Light-Music-Tutor). Zur Zeit nur einzeln erhältlich, sollen alle vier Apps am Ende auch als Paket zu bekommen sein. Entwickelt wurden die Programme von Wee-Pipes Ltd. Hinter diesem Namen verbirgt sich u.a. Thomas Zöller (Deutschland) und Allan MacDonald, Glenuig (Schottland). Allan hat die Handschrift, den Gesang und die Tonbeispiele geliefert. Ich konnte die Apps ausprobieren, für mich persönlich aber auch im Unterricht. Zeit für ein kleines Review, wobei ich mich hauptsächlich auf das Bagpipe-Basic-App konzentrieren werde:




Das Programm ist überschaubar, in deutscher Sprache und Bedienungsfreundlich, wobei der ein oder andere Knopf zur besseren Navigation noch Platz gehabt hätte. Alle im Text verwendeten gälischen Begriffe werden einem mit der richtigen Aussprache vorgesagt (mit Allans Stimme, der muttersprachlich mit gälisch aufgewachsen ist, so hat das auch einen absolut authentischen Charakter).
Im ersten Kapitel erfährt man, wie man Dudelsack Spielen lernt, nämlich mit einem Practice Chanter. Man bekommt die Tonleiter und die Töne erklärt, d.h. man erfährt auch, ob es sich um die Oktave, die Terz oder die Quinte handelt). Schließen tut das Kapitel mit der Erklärung der Fingerhaltung.

Im folgenden Kapitel kann man sich die Tonleiter vorspielen lassen und lernt so die Noten des Chanters kennen. Zeitgleich werden in einer Animation die dazugehörigen Griffe gezeigt. Besonders hervorzuheben ist, dass die Töne (und alle anderen Tonbeispiele der Apps) immer im Hintergrund die Bordune mitlaufen haben, so dass der Lernende gleich das Ohr trainiert bekommt für die Reine-Stimmung des Dudelsacks.
Das App schließt mit zwei Spielen, wo man das eben gesehene und gehörte abfragen kann. Im Quiz zur Griffweise bekommt man einen Ton gezeigt und muss den dazugehörigen Griff eraten (oder vice versa).

Das eigentliche Highlight dieser App ist das Gehörbildungs-Quiz. In diesem bekommt man ein Intervall vorgespielt (immer beginnend mit tiefem A) und muss erraten, welches der Folgeton war.  Im Unterricht hat sich besonders dieses Feature bei den Schülern beliebt gemacht als kleine Abwechslung für Zwischendurch. Und auch für geübte Spieler wie mich, ist dies manchmal eine knifflige Aufgabe.



Was mich bei dem Quiz (das gilt für die andern Apps ebenfalls) etwas nervt ist die Uhr, die man nicht abschalten kann. So hat man immer nur 60 Sekunden Zeit und fühlt sich oft zu gehetzt, um sich wirklich mal drauf einzulassen. Natürlich, es soll ein Spiel sein, doch didaktisch hielte ich es für sinnvoller eine Option zu haben, die Uhr auszuschalten. Eine Schülerin, die das Programm ausprobiert hat, meinte gar, es wäre schön einen „Zurück-Knopf“ zu haben, wenn man falsch geraten hat, um sich genau das Falscheratene nochmals anzuhören. Dies funktioniert m.E. aber nur in Zusammenhang mit einer ausschaltbaren Uhr. Auch wäre es schön gewesen zu wissen wie viele man falsch getippt hat. So bekommt man zwar gezeigt wie viele man richtig hat und seinen aktuellen Highscore, aber die Quote wäre noch interessant zu erfahren.

Zu der Canntaireachd-App:
Sie ist ein sehr günstiges und wertvolles Werkzeug, um den Einstieg in Canntaireachd zu erhalten! Alle gälischen Fachbegriffe, die mit Piobaireachd/Canntaireachd zu tun haben werden einem von Allan richtig vorgesprochen. Es wird erklärt was es mit Canntaireachd auf sich hat und welche Manuskripte es gibt. Letztlich arbeitet das App mit dem Campbell Cantr. Alle Movements werden einem vorgesungen und in Notenform dargestellt. Auch hier kann man im Quizbereich sein Gelerntes abfragen.

Zu der Light-Music App (noch nicht erhältlich):
Diese App behandelt letztlich alle Verzierungen, die in der Light-Music vorkommen. Das gehörbildungs-Quiz wurde hier auf alle möglichen Halbtöne erweitert.




Was mich persönlich anfangs irritierte sind (bezogen auf die Canntaireachd- und die Lightmusic-App) einige Darstellungen von Movements in Notenform und Namen von Movements, die ich anders kenne. So ist zum Beispiel das Tripling keine GDE-Kombination, sondern das, was ich als „Double-Strike“ kenne. Das, was ich wiederum als Tripling kenne, heißt schlicht GDE-Kombination. Die Schreibweise des Crunluath-A-Mach finde ich ebenfalls ungewöhnlich.
Da allerdings die Movements in den gängigen Manuskripten sowieso abgekürzt sind, ist das nicht weiter tragisch, zumal die Schreibweise durchaus akkurater erscheint als die, die man kennt (sprich die erste Melodienote ebenfalls als 16tel notiert). Auch die Benennung der Light-Music-Movements scheint im Nachhinein logischer, bleibt aber dennoch ungewohnt.

Unterm Strich kann man sagen, für das kleine Geld (3,59€/App) bekommt man ein schönes Lernwerkzeug (elektronische Lernkarten) für sein Smartphone. Zur Zeit allerdings leider nur für Apple Produkte. Die Apps für Android sind, soweit ich weiß, in Arbeit.

https://itunes.apple.com/de/app/bagpipe-basics/id883210143?mt=8

http://www.bagpipe-apps.com/


ÜBEN

Ich stieß neulich auf einen sehr interessanten Blog:

Auch wenn es hier nicht um Dudelsack im speziellen geht, sondern die Beispiele an klassischen Instrumenten gezeigt werden, kann man es letztlich doch auf das Üben mit dem Dudelsack übertragen. Es beeindruckten mich insbesondere zwei Artikel über das „richtige“ Üben. In dem ersten wird dargestellt was „Profimusiker“ anders machen bzw. wie sie anders üben als andere Musiker. Und obwohl die Sache eigentlich vorher schon klar war (wie vieles, was wir dann doch anders machen), läuft es auf eine Sache hinaus:
Je häufiger man eine Sache falsch übt, um so häufiger spielt man sie falsch. D.h. im Umkehrschluss, es gilt den Prozentsatz an richtigen Durchläufen zu erhöhen.

Die Top-Drei-Strategien der „Profis“:
1. Den Fehler erkennen, lokalisieren und korrigieren.
2. Tempo anpassen.
3. Ziel-Passage wiederholen bis der Fehler korrigiert und die Passage stabilisiert wurde.

Aber der Königstip, und ich versuche das meinen Schülern jedesmal klarzumachen:

Slowing things down!


außerdem der hier:

Der zweite Artikel handelte von den „Basics“, also Tonleitern und Etuden.
Wenn ich Euch, liebe Schüler (falls ihr das hier lest), in jeder Stunde wieder mit den Übungen aus der ersten Stunde quäle, dann hat das seinen Sinn. Es gilt die Basis zu festigen. Tonleiter und Etuden sind Mittel sich u.a. auf sein Spiel, die Finger und die Haltung zu konzentrieren. Man kann verschiedenes ausprobieren.
„Whether it’s experimenting with finger pressure, point of contact, or how much bow hair to use, it’s less about playing the scale perfectly, and more about exploration, hypothesis testing, and building up a toolbox of fundamental skills that we can then apply to whatever unique combination of demands we might encounter in our repertoire.“


Das ist so wahr!
Den volle Artikel gibt’s hier:


Viel Spaß beim Üben und Ausprobieren.

Samstag, 27. September 2014

Top 3 Piping CDs

This is my personal Top 3 of Piping CDs. The ones I listen, enjoyed and learned from most.

1. Donald MacPherson "The Master Piper"

2. Donald MacLeod "The New York Recordings"

3. Angus MacDonald "The World's Greatest Pipers Vol. I"

Mittwoch, 17. September 2014

Weitere Literaturempfehlungen

Nach der letzten und ersten Buchempfehlung folgen nun noch einige Bücher, die ich jedem Dudelsackspieler ans Herz legen kann. All diese Bücher haben mich beim Lesen sehr begeistert und/oder inspiriert. All die Bücher sind in Englisch und beim College of Piping erhältlich.

1. „When Piping was strong“ von Joshua Dickson.
Eine sehr interessante Forschung über die Dudelsacktradition auf den äußeren Hebriden. Es wird sehr schön dargestellt, welchen Einfluss (nicht unbedingt positiv zu bewerten) das Militär, John MacDonald of Inverness und Willi Ross (beauftragt durch die Piobaireachd Society) auf die Spielweisen der Inselbewohner hatte.

2. „The Silver Chanter and other Tales“ von Stuart McHardy
Ein Märchenbuch, in dem der Dudelsack eigentlich auch jedes anderes Instrument hätte sein können. Sehr romantisch.

3. „A Piper‘s Tale“ von F. Muirhead
Siehe Buchtip vorangegangener Thread.

4. „The Highlandpipe and the Scottish Society between 1750-1950“ von W. Donaldson
Ein Standardwerk, dass in keiner gut geordneten (Piper-)Bibliothek fehlen darf. Mittlerweile wieder erhältlich. Es geht grob um die Entwicklung der Mhyten, die heute die Dudelsackmusik umfassen. Es geht um den Einfluss von hohen Persönlichkeiten auf die Musik. Es geht um die Schwierigkeiten, die die Leute damals hatten bei der Konservierung von Pibroch (Niederschrift). Es geht um die Erfindung einer Kultur. Ein bitterböses Schwarzbuch der Dudelsackmusik.

5. „A professional Piper in Peace and War“ von P/M John Wilson
In der Autobiographie und den Memoiren redet Wilson über sein Leben als Dudelsackspieler, Wertungsrichter und Competitor.

Auch sehr interessant sind die Bücher von Bridget MacKenzie über die Piping-Traditionen verschiedener schottischer Areale. Fünf Bücher sind es zur Zeit (Piping Traditions of - the north of Scotland; - Argyl; - the inner Isles; - the outer isles; - Skye). Oftmals sehr interessant aber auch sehr trocken kommen diese Nachforschungen daher. Deshalb sind die Bücher auch nur erwähnt, finden aber keinen Platz in der eigentlichen Empfehlung.

Samstag, 13. September 2014

Buch Tip der Woche



Seit langem hatte ich nicht mehr so einen Spaß ein (Piping-)Buch zu lesen wie das von Fergus Muirhead. Erst dachte ich es handele sich um kurze Geschichten und Anekdoten, die auf einer Seite dargestellt werden, so wie man es vermuten könnte, wenn man den Klappentext liest, ähnlich wie „The little book of Piping Quotations“.

Weit gefehlt. Brühmte Top Piper (Roddy MacLeod, Willie McCallum, Murray Henderson, Finlay MacDonald, Rab Wallace, u.a.) sprechen über Ihre Erfahrungen auf Competitions oder ihre Ansichten bezüglich des Sounds. Sie erzählen wie sie zum Pipen kamen und wie es früher war Dudelsack zu erlernen.

Gerade für Piper, die auf Wettbewerben spielen, finde ich, kann dieses Buch höchst inspirierend sein. Zumindest ist es das für mich. Ich lese es mit begeistertem Interesse und finde es schade, dass ich schon fast durch bin und dass nicht noch viel mehr Spieler zu Wort kamen. Davon braucht die (Piping-)Welt mehr.

Klare Empfehlung!                                   http://www.apiperstale.com/

Samstag, 23. August 2014

Schottland 2014, Teil III: Kickin‘ the boards

You never know. Diesen Satz habe ich mehrmals gehört, als ich meinte, ich würde mich dieses Jahr an schottischen Pipingcompetitions versuchen und nicht wirklich an eine Chance glauben irgendwas gewinnen zu können. Ein anderer Satz von jemandem war: Es kommt drauf an wer spielt. Letztlich war es genau so. Die Bandbreite an Spielniveau in Schottland bei Wettbewerben ist groß (vom blutigen Anfänger bis zum Glenfiddich-Championanwärter), wobei die Menge an Spielern, die wirklich gut sind, meine ich, größer ist als an weniger guten. 
Kinloch Rannoch in Wind und Regen.
Ich hatte mir ein sehr optimistisches Ziel gesetzt. In Perth im Piobaireachd C-Grade den 5. Platz zu erreichen. Das wäre was, von 18 gelisteten Teilnehmern, aber eher unwahrscheinlich. Letztlich habe ich aber eher mit keiner Platzierung gerechnet, auf keinen der Games. Am Ende kam es ganz anders als erwartet. Meine Erfolge auf den schottischen Games dieses Jahr vielen wie folgt aus:
(M=March; S/R=Strathspey&Reel, S/A=Slow Air; Piob=Pibroch)
Platz
1. M Loch Rannoch
1. S/R Loch Rannoch
1. S/A Loch Rannoch
1. Jig Loch Rannoch
2. Piob Cortachy (The Little Spree)
2. Piob-C Perth (The Little Spree)
3. M Cortachy
3. S/R Cortachy
4. Jig Nethy Bridge
5. Piob Nethy Bridge (The End of the Great Bridge)
6. S/R Ballater
Mit einem Preisgeld von insgesamt 201,- GBP. Für den ersten Versuch nicht schlecht, würde ich sagen.

Eine nicht ganz so optimale S/R-Performance in Nethy Bridge. Strathspey ist o-k, der Reel stark verbesserungswürdig.

Die Motivationskurve ging dabei ständig auf und ab. Nach dem ersten Event in Nethy Bridge, habe ich ernshaft überlegt, die anderen Games ausfallen zu lassen. Einer der Judges meinte (zu Recht), ich habe arge Schwierigkeiten mit meiner Technik. Das wäre schon fast kein Competition Niveau.
Ich dachte, ich hätte gut gespielt. Den Judges hat es nicht gefallen. Nun, ich habe dann doch weitergemacht, zum Glück.
Regen, die Pipe hält.
Einen Tag später der Erfolg in Perth. Von 12 Teilnehmern der 2. Platz im Piobaireachd. Ich hatte gut gespielt und das im strömenden Regen. Aber das meinte ich auch am Tag zu vor. Somit konnte ich absoult nicht einschätzen, wo ich lag. Um so überraschender das Ergebnis.
Der kritische Blick der Richter.
4 Tage später in Ballater sah es schon wieder anders aus. Die gleichen Judges wie in Nethy Bridge und eine Faye Handerson (Glenfidich-Teilnehmerin und Goldmedaillistin) in der Teilnehmerliste. Da konnte man es sich schon ausrechnen, wo man landet. Entsprechend war ich im Pibroch dann auch nicht in der Preisliste. Dafür aber überraschend im Strathspey/Reel-Contest. Gerade in der Light Music habe ich meine Schwierigkeiten. Daher hat mich die 6. Platzierung auch hier sehr gefreut.

Auch gegen solche Größen musste man spielen: Faye Henderson.
Die Kinloch Rannoch Games hingegen, das war wie Fische aus einem Fass angeln. Drei Teilnehmer, wo von einer nun wirklich nicht spielen konnte (der Stewart meinte auch, er spiele hier nur aus Spaß an der Freude mit). Der andere war schon fortgeschrittener aber auch keine wirkliche Konkurrenz. Beide hatten arge Schwierigkeiten das Instrument bei dem Regen unter Kontrolle zu bringen.

The lonely judge in Kinloch Rannoch.
Strömender Regen auch in Cortachy. Allerdings waren die beiden andern Spieler (auch hier nur drei Teilnehmer) viel besser als in Kinloch Rannoch. Vom Niveau her waren wir alle auf dem gleichen Level. Nur durch Breakdown einer der Spieler im Pibroch, konnte ich hier den 2. Platz machen (ob es anders gekommen wäre, hätte er nicht abgebrochen, weiß ich nicht). In der Lightmusic lag ich, wie sollte es auch anders sein, hinten.
Kickin the boards.
Auf allen Games war ich in der Preisliste vertreten und konnte so meine Unkosten (Eintritt/Startgebühr, Fahrtkosten) durch das Preisgeld decken. Ich weiß, woran ich arbeiten muss und plane nächstes Jahr besser vorbereitet wiederzukommen. Dann eventuell in Perth als B-Grade Spieler, wenn mein Upgrade-Antrag Ende des Jahres durchgeht.
Stolzer Zweitplatzierter in Perth.

Freitag, 22. August 2014

Schottland 2014, Teil II: Schottische und deutsche Games

In Deutschland ist alles genau geregelt... also auf Dudelsackwettbewerbe jetzt bezogen. Das ist gut, das gibt einem als Spieler Sicherheit. Man weiß genau, wann und wo man zu sein hat. Ein Stewart holt einen ab, wenn man dran ist. Nur spielen muss man noch selber. Wenn auf dem sauber ausgearbeiteten Zeitplan draufsteht, man ist um 11:23 Uhr dran, kann man mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass spätesten um 11:25 Uhr der Stewart einen zur Bühne bringt. Nach dem Wettbewerb versammeln sich alle Teilnehmer, dann werden Dankesreden an die Helfer und die Judges gerichtet und mit Mikrophon die Plätze der einzelnen Events allen laut verlesen. In jedem Fall kann man sich am Ende des Tages einen Sheet mit Kommentaren der Judges zu seiner Performance abholen, um zu sehen, was man denn nun falsch gemacht hat.
Konzentration beim Piobaireachd in Nethy Bridge.
Mann, war ich geschockt, als ich den „Draw“ (Reihenfolge der Spieler) für Perth gesehen habe. Da standen 18 Leute im Piobaireachd C-Grade und ca. 24 bzw. 50 Spieler für die Light Music, die ich alle nicht kannte... und es standen keine Uhrzeiten dabei, sondern lediglich die Startzeit, 10 am. Das wars. Was mich eigentlich nervös gemacht hat war, nicht zu wissen wie der Ablauf ist, wo man wann zu sein hat. Ok, Perth war erst der zweite Event. Die ersten Games fanden in Nethy Bridge statt. Zeit sich ein bisschen einzufinden. Und zum Glück war dort auch eine alte Bekannte aus der deutschen Szene vertreten, die mich geduldig mit den dortigen Gepflogenheiten vertraut machte und mir half mich zurechtzufinden.Vielen Dank mal dafür, Anna.
Das Gamesfield in Ballater. Die Piping Events finden meist abseits davon statt.
 Also, 10 am, auf dem Feld in Nethy Bridge. 10:20 sollte der Draw stattfinden, da.h. ich wusste bis dahin nicht, wann ich dran bin, d.h ich könnte auch als erster spielen. Da es um 10:30 losgehen sollte, meinte ich zu Anna so gegen 10:10, ob wir uns denn nicht mal einspielen sollten. Nö, wieso?
Ja, wieso auch? Die Judges sind verschwunden und haben erstmal Tee getrunken. Dann gab es mit Ihnen noch etwas Smalltalk und Kaffee, dann hat der eine paar Schnipsel aus Papier gerissen und Nummern drauf geschrieben und wir, die Spieler, durften dann ziehen. Das war die Auslosung der Reihenfolge. Der erste Spieler ist dann gegangen und hat gesagt, er sei dann in 20 Min. da...
Ab dann war man mehr oder weniger auf sich gestellt und musste halt die Spieler im Auge behalten, damit man weiß, wann man dran ist. Dann spielt man sein Stück, geht von der Bühne und wartet auf den nächsten Event, bei dem man so ganz beiläufig seine Platzierung von dem vorangegangenen Event erfuhr. Man bekam (sofern in der Preisliste vertreten) eine Art Gutschein, wo die Platzierung draufsteht, mit diesem geht man am Ende des Tages zu dem Zelt mit der Kasse und holt sich sein Preisgeld ab oder sein Pokal, wenns einen gab.
Sonne. Nur wenn man nicht am Spielen ist.
Dort gibt es keine Zeitpläne, keine Preisverleihung und erst recht keine Sheets. Das höchste der Gefühle ist, wenn man am Ende mit dem Judge ein paar kurze Worte über die Performance wechseln kann. Diese Relaxtheit ist krass und man muss sich da erstmal reinfinden und daran gewöhnen, wenn man es nur so durchstrukturiert kennt, wie wir es hier in Deutschland gewohnt sind.
Boards in Nethy Bridge.
 Bei den kleineren Games war es meist kein Problem die Übersicht zu behalten. Bei den größeren gabs aber auch Stewarts, die einen zwar nicht abgeholt haben, die man aber immer fragen konnte, wie der Stand der Dinge und wann man an der Reihe ist. Da haben sich zwei Stewarts um ca 50 Spieler gekümmert, die alle auf einem riesen Feld verstreut standen. Das war eine bemerkenswerte Leistung von den beiden.
Norman Mathieson & Duncan Watson: The judges, judging.
Auch sehr interessant: Es kümmert nicht wirklich jemanden, ob da jetzt einer auf der Bühne einen Piobaireachd konzentriert spielen muss. Da werden 50 Meter neben der Bühne die Fahrgschäfte aufgebaut und die Technomusik abgespielt, da kommt zwischendurch die Massedband vorbeigelaufen, der Schiri feuert die Pistole mit dem Startschuss für die Läufer ab oder ein anderer Piper spielt sich neben der Bühne ein... Alles kein Problem für die. Man gewöhnt sich dran und letztlich färbt diese Entspanntheit auch auf einen selbst ab. Ich war nie weniger nervös vor Wettbewerben wie in Schottland.
4. im Jig, dafür gibts 15 Pfund vorn an der Kasse.

Mittwoch, 20. August 2014

Schottland 2014, Teil I: Vorbereitung

Ich werde meinen Aufenthalt in Schottland und bei den Games in mehrere kleine Beiträge fassen, da sonst alles in einem Beitrag zu viel wäre. Ich fange daher mit meiner Planung an:

Perth am River Tay
 2013 habe ich mir endlich mal fest vorgenommen, die kommende Saison in Schottland auf Wettbewerben zu spielen. Mitglied bei der CPA (Competing Pipers Association) bin ich schon und somit auf C gegraded (C ist der unterste Grad) , im Piobaireachd wie in der Light Music. Anfang 2014 habe ich sehnsüchtig auf das „Guide to the games“ der CPA gewartet. Als es dann erst Ende März rauskam ging alles sehr schnell. Ich habe mir eine Woche rausgesucht, in der viele Games terminlich wie lokal beieinander liegen und kam auf 5 Spiele in Perthshire und Aberdeenshire (Crampian und Cairngorm Mountains): Das nördlich gelegene Nethy Bridge, Perth, Ballater, Kinloch Rannoch und Cortachy (bei Kirriemuir).

Mein Hauptquartier in Perth
Die Events bestanden in der Regel aus Piobaireachd, March, Strathspey&Reel, Jig und bei einem Event wurde sogar Slow Air angeboten. Meist musste man 3 Stücke angeben, wovon der Judge eines ausgesucht hat. Manchmal lag die Wahl der Stücke aber auch bei einem selbst.
Meine Sets, mit denen ich in den Wochen zuvor gearbeitet habe bestanden aus:
March:
  • John MacDonald of Glencoe
  • Donald MacLean's Farewell to Oban
  • Donald MacLellan of Rothesay
Strathspey:
  • The Ewe wi the crookit horn
  • Maggie Cameron
  • Lady MacKenzie of Gairloch, welches ich nach dem ersten Event ausgetauscht habe gegen
  • Lady Louden
Reel:
  • Kalabakan
  • The Sound of Sleat
  • The Sheepwife
Jig:
  • Cutting Bracken
  • The Hen's March
  • The Durlew
Slow Air:
  • Loch Ranoch (kurzfristige Entscheidung einen Tag vor der Competition).
Pibroch:
  • The End of the Great Bridge (welches ich später gegen Glengarry‘s Lament ausgetauscht habe)
  • Struan Robertson's Salute
  • The Little Spree

Eine Menge Stücke, die ich nun auch alle nicht mehr sehen kann. Zeit diese nach und nach mal auszutauschen, obwohl ich das eine oder andere doch nochmal mit meinem Lehrer durchgehen muss. Eigentlich wollte ich den Schwerpunkt auf Piobaireachd setzen, musste am Ende aber feststellen, dass ich mehr an der Light Music gearbeitet habe als am Pibroch. Es hilft nicht viel eine Woche vor den Events noch krass an den Stücken zu arbeiten, in der Hoffnung diese noch signifikant verbessern zu können. Es wird eher noch schlimmer. So kurz von einem Event hat man einen Status Quo erreicht mit dem man letztlich auf die Bretter steigt. Erst danach kann man wieder anfangen an seinen Fehlern zu arbeiten bzw. macht es Sinn wieder anzufangen. Eine gute Hilfe dafür ist ein Aufnahmegerät mit in der Tasche zu tragen und seine Darbietungen aufzunehmen. Diese kann man zur Analyse benutzen.

Vor Ort angekommen lief alles anders als man/ich es von deutschen Veranstaltungen gewohnt war.
Dazu mehr im nächsten Beitrag.

Einquartiert habe ich mich in einem sehr schönen B&B in Perth, mit dem wohl liebenswertesten Hund, den ich je getroffen habe. 

Troid

Sonntag, 3. August 2014

BREUBERG 2014!!!!....

AHU!

Ich sitze an der Tastatur und überlege, was ich über meinen Aufenthalt bei der BAG-Sommerschule schreiben soll und weiß nicht, was bzw. wo ich anfangen soll. Es gibt so viele Eindrücke zu verarbeiten.

Es war auf jeden Fall eine tolle Zeit, in der man wieder viele nette Leute kennelernen durfte und alte wiedersehen konnte. Es war sehr lustig aber auch sehr anstrengend. Der Vorrat an Ibuprofen war auf alle Fälle notwendig, für den Morgen nach den durchgezechten Nächten, um gleich um 0900 wieder für 2x3 St. Unterricht fit zu sein. Es gab eine Menge geiler Musik zu hören in den Nächten im Keller. Und die Zeit verging proportional schneller zu der anzahl der Tage auf der Burg.

Ich, beim spielen einger Tunes im Keller.   (Copyright Detlef S.)
Die Burg bietet auf jeden Fall die richtige Athomsphäre für dieses Instrument und das schöne ist, es ist so viel Platz, dass jeder eine Nische zum üben finden kann.

Wenn Ihr wisst, was ich meine.
Ich denke, meine Zimmerkameraden und ich, die wir uns schon länger kennen, haben es auch geschafft etwas mehr Céolas und etwas weniger College of Piping in die Woche zu bringen, was das ganze, m.M. nach, noch etwas vielfältiger werden lies.

3. Place MSR, Dixi Ingram und meine Wenigkeit.

Samstag, 5. Juli 2014

Always wear protection

Ich könnte mich ja selbst 4teilen. Wenn ich mein Angestellter wäre, würde ich mich fristlos entlassen für diese Unvorsichtigkeit. Wie oft in den letzten 15 Jahren habe ich eine Reed rein aus Tolpatschigkeit zerstört. Alles war schon dabei: Chanter aus dem Stock, auf den Boden, auf Reed gefallen; Chanter in den Blowpipestock gesteckt, Reed an der Wasserfalle geschrammt.... etc. Kein Reed hat bei mir das Ende altersbedingt erlebt. Entweder es wurde ausgetauscht, da vom Sound nicht befriedigend oder ausversehen geschreddert. Letzteres passiert komischerweise nur bei richtig guten Reeds.
So wie gestern, wo mein Chanter ohne Protector auf dem Regal lag, ich beim Greifen danach gegen die Solo stieß und den Chanter gegen die Wand schob, Reed voran.
Boah... bin ich sauer. Das muss nicht sein. Das darf nicht sein.
Das Reed war der Hammer, ein super weicher (mellow) Klang, ideal von der Spielstärke (schon eingespielt natürlich). Ich habe zwar noch Ersatzreeds, die ähnliche Eigenschaften vorweisen, aber keins von denen hat die Klasse des Letzten. Jetzt geht die Suche wieder von vorne los.
Mal von der finanziellen Seite betrachtet. Ein Reed kostet mehr als sein eigentlicher Preis (von derzeit ca. 10,-€), nämlich die Summe an Reeds, die man sich kaufen muss bevor man dieses eine findet. Es ist zum Verzweifeln. Das war mein Competitionreed. Ich bin frustriert.

IMMER! DEN REEDPROTECTOR AUF DEN CHANTER SETZEN NACH DEM SPIELEN!!!!

Montag, 23. Juni 2014

Xanten BAG Open 2014

Xanten 2014 ist nun vorbei. Das erste mal dass ich nicht als Teilnehmer anwesend war. Nach dem der Organisator den Piobaireachd Event fast absagen musste, da kein Judge vorhanden war, habe ich mich, da alleiniger Teilnehmer im Piobd.+ Event, ihm als Juror für die Piobaireachd Events angeboten. Das hat er dankend angenommen. Am Ende habe ich den zweiten Juror noch entlastet, indem ich noch die Beginner-Events zu bewerten bekam. So war Xanten 2014 also mein Debüt als Judge bei einer Competition.

Ich war sehr nervös vor diesem Tag (nervöser als wenn ich selbst spielen soll). Obwohl ich denke, dass ich ganz gut einschätzen kann wie jemand spielt bzw. die Leute vergleichen und platzieren kann, ist doch das Begründen und die Verbesserungsvorschläge bzw. das Verfassen des Sheets (ohne genauere Analyse), sprich der Pädagogische Anteil an der Geschichte, das eigentlich schwierige.
Da ich aber von Berufswegen jeden Tag Schüler und ihr Spiel bewerten muss, denke ich, dass ich eine gute Grundlage habe für diese Aufgabe.

Natürlich kamen auch Gedanken hinzu wie, was sagen die Teilnehmer dazu, werde ich als Wertungsrichter akzeptiert? Muss ich mir am Ende des Tages Vorwürfe anhören müssen, wie unqualifiziert die Bewertungen waren? Diese Gedanken blieben bis jetzt unberechtigt.

Piobaireachd Urlar - Event... Hier fiel die Entscheidung leicht.
Die Veranstaltung an sich lief super und reibungslos ab. Die Stewarts haben ihren Job vorbildlich erfüllt und immer pünktlich die Leute geholt. Obwohl ich nur 2 Stunden sitzen musste (mit einer Stunde Pause dazwischen) war es sehr anstrengend und der Schreibanteil ist höher als man von außen annimmt. Hinzu kam, dass ich an diesem Wochenende mit einer Erkältung zu tun hatte und das heiße Wetter tat sein übriges. Es war also schon sehr anstrengend.

Aber es war auch eine sehr interessante Erfahrung. Jetzt weiß ich, wie schwer es sein kann ein Urteil zu fällen und Spieler zu platzieren. Oft war es so, dass der erste Platz meist sehr eindeutig war, doch zu entscheiden, ob Spieler B jetzt auf den 2. oder 3. kommt oder der 4. Platz an Spieler C oder D gehen soll, war manchmal sehr schwer.

Mal sehen, ob sich nächstes Jahr in den Former Winner und Piobd.+ Events mehr anmelden als in diesem und letzten Jahr und ich wieder spielen kann und ob sich ein Judge für den Piobd. findet, ansonsten sitze ich vielleicht wieder auf der Bank... mal sehen.

Dienstag, 10. Juni 2014

Why....

...is it always the 3rd part of a tune which is the most difficult to play?

Sonntag, 1. Juni 2014

Nijmegen Continental Contest 2014

Das war meine erste Competition im Ausland. Nijmegen Continental Contest, veranstaltet von der N.O.v.D.B. (dem niederländischen Äquivalent zur BAG). Der Veranstaltungsort war gut zu finden und mit knapp 300 Km nicht weiter entfernt als Peine. Die Veranstaltung war von vornherein gut organisiert. Das Team war gut informiert, der Zeitplan wurde sehr gut eingehalten. Das Jagdschloss Mookerheide bot eine sehr schöne Location. Einzig bitter war der Kaffee für 2,50 €/0,2L. Sprich, das Catering ist auf deutschen Veranstaltungen attraktiver. Auch ein Zelt für die Piper und deren Sachen zur Unterbringung wäre vielleicht nicht schlecht gewesen.

Ansonsten muss man sagen, dass die Niederländer starke Spieler sind. Das Feld war mit 10 Teilnehmer auch verhältnismäßig groß. Es gab allerdings auch keine unterschiedlichen Level, sondern nur ein "open"- Event, wo jeder teilnehmen konnte.
Leider scheinen, wie in Peine, auch die Nijmegener nicht so auf Pibroch zu stehen. So gab es keinen solchen Event. Am Ende hattte man einen MSR und einen HP/Jig (own choice) spielen müssen. Was für die Vorbereitung recht entspannend war. Das Wetter war angenehm warm, nicht zu heiß, keine hohe Luftfeuchte. Ideal zum Pipen. Die Ergebnisse für mich vielen ok aus:


3. MSR open; 4. HP/Jig open; 3. Overall out of 10.

Es ist jedesmal wieder überraschend wie unterschiedlich die persönliche Wahrnehmung sich unterscheidet, von der des Judges. Beim MSR war ich weder sonderlich zu frieden mit dem Spiel noch mit dem Sound. Hingegen beim HP/Jig hatte ich einen sehr guten Sound und auch das Spiel lief befriedigend. Und dennoch lag die Platzierung beim MSR höher. Keine Ahnung...

Als nächstes steht Xanten auf der Liste der diesjährigen Wettbewerbe. Bei der aktuellen Teilnehmerzahl jedoch, weiß ich nicht, ob der Event stattfinden wird. Mal sehen.

Samstag, 31. Mai 2014

Wer kanns lesen?

Das Beste an Google-Übersetzung, was ich bisher gelesen habe. Eine Beschreibung von Drone-Reeds. Herrlich (Namen habe ich rausgestrichen):
"Die besten auf dem Markt! Echtholzblatt klingen! Diese Schilf im Haus entwickelt und wir garantieren, dass sie besser als jeder andere Kunststoff-Drohne Schilf auf dem Markt sind. Sie können Pipe Band Druck Schilf ohne Luftüberschuss zu behandeln. Keine Notwendigkeit, Flick. Keine Über Buzz. Wir könnten weiter und weiter gehen, aber die Botschaft ist einfach und klar kaufen Sie einen Satz. Hier ist, was einige Kunden haben gesagt: Gekaufte einen Satz dieser Schilf für meinen Sohn, die professionell auf der Bühne in der Live-Band in Kanada spielt. Er liebt sie, kann nicht glauben, wie viel sie wie Zuckerrohr klingt, war sogar in der Lage zu stimmen Weg nach Bb, damit er mit anderen Instrumenten zu spielen. Muss jetzt kaufe mir einen Satz. Gute Arbeit Jungs! halten Ankurbeln diese großartigen Produkte. Bewertung: [5 von 5 Sternen!]. Ich war sofort auf den Ton aus diesen Drohnen, Instant Setup genommen, knallen sie gerade in, und sie sofort spielen, werden sie in Ersteinstellung benötigt keine Intervention kann einige letzte tweeks nach einer Weile benötigen, aber noch habe ich nicht gehabt, sie zu berühren, eine einfache Anpassung an die Zügel würde wenn überhaupt erforderlich ist. Jedes Bandmitglied, die sie bisher versucht haben, einen Satz gekauft, da sie neu auf dem Markt sind, sind die Kosten erheblich niedriger als die meisten anderen Drohne Schilf am Markt zu präsentieren. Hilfreiche Jungs in der Werkstatt, auch Setup-Drohnen, falls erforderlich. Bisher habe ich 40 Prozent meiner Band zu diesen Drohnen ersetzt, restlichen 60 Prozent noch spielen easydrones, sind daran interessiert, zu ändern, aber. Die stetige Drohnen Schilf sind auch vorteilhaft für fortgeschrittene Dudelsackspieler, aber sind geeignet für alle Ebenen der Pfeifer. Ich die meisten auf jeden Fall empfehlen sie, Pipe Major Bewertung: [5 von 5 Sternen!]."

Wer weiß, was der Autor uns damit sagen wollte? ;)

Donnerstag, 29. Mai 2014

Amazing Grace

Und endlich in einer vernünftigen Qualität: Eine Hörprobe von dem allseitsbeliebten und immer gewünschten Amazing Grace.

New 6/8 Marches

On my youtube channel I put a new record of a couple of 6/8 marches. Enjoy.

Dienstag, 11. März 2014

Das Wahnsinns Angebot!!!!!!!!!!

Hier gibt es Schrott für viel Geld: Schrott

You Poop

Ja, es ist ein Kreuz mit Google.
Hätte ich das gewusst, hätte ich meinen Blog wo anders aufgemacht.
Meine Youtubevideos konnte ich heute alle endlich mal sichern, da ich zum Teil die Originale gelöscht hatte. Das war noch zu Zeiten bevor Youtube zu Google gehörte. Einen Teil der Videos habe ich nun gelöscht. Da ich sie ja nun auf Festplatte habe, brauche ich YT nicht mehr als Sicherungsplatz. Die aktuellen Videos kann man sich ansehen unter: youtube.com/user/dastirum

Wenn es jetzt noch einen Weg gebe die Posts von diesem Blog abzuspeichern wäre ich sehr glücklich.
Wer dafür eine Lösung hat, kann mir eine Email schreiben: schamanx23@freenet.de
Aber auch jegliche andere Kommentare sind erwünscht.

Samstag, 15. Februar 2014

Cane ftw

Ich habe mich nun ein halbes Jahr mit dem Sound meiner Pipe beschäftigt. Vor dieser Zeit hätte ich aufgrund von vergangenen Erfahrungen nie gedacht, dass ich mal ernsthaft Balance-Tone-Reeds in den Tenors spielen werde. Aber neben den Ezees sind diese im Moment meine Favorits.
Im Bass sieht anders aus. Nach der heutigen Session muss ich sagen, es klingen viele Reeds gut bis sehr gut in der Bass, aber keins kommt auch nur annähernd an den Klang von Cane! Die Obertöne sind mit Cane nicht zu toppen.

So leicht es ist, ein gutes Cane Reed für die Bass zu finden, um so schwieriger ist das mit den Tenors. Ich werde mich weiterhin umhören, nach brauchbarn Tenorreeds, so lange bleiben die Balance-Tone/Ezees in den Tenors.

Montag, 10. Februar 2014

G&M

Meine neue Errungenschaft eine 1980er Gillanders&MacLeod mit Nickel Ferrules und Ivory Mounts (weiß nicht ob imitiation oder echtes, denke eher imitation). Die Pipe wurde bei uns abgegeben zum Verkauf und lag eine lange Weile in der Ecke, bis ich mich mit ihr mal auseinander gesetzt habe. Als erstes viel mir der Chanter positiv auf, der sofort ohne Zicken spielbar war und einen sehr guten Sound hat (habe ihn erst in meiner Handerson getestet). Der Rest des Instruments war in einem katastrophalen Zustand: Der Bag war komplett ausgetrocknet, die Wicklungen alle lose (haben sich gedreht), die Ferrules lose, angelaufen und von Grünspan befallen. Habe dann die Drones provisorisch hergerichtet und in den Stocks und dem Bag meiner Handerson ausprobiert und war sehr positiv überrascht über den guten Sound der Drones, die sich auch sehr leicht bereeden ließen. Habe mit dem Verkäufer gesprochen und mich mit ihm auf einen Preis geeinigt. Ein Mitleidskauf sozusagen. Jetzt hat sie einen neuen Sack und neue Wicklungen und ist soweit wieder spielbar. Im Set herrscht eine wunderbare Balance zwischen Chanter und Drones. Die haben einen weichen vollen Klang, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Tonal bewegt sie sich eher im mittleren-tieferen Bereich ohne aber das Bb 440hz zu erreichen.

Gillander & MacLeod ca. 1980
Hier auf dem Foto noch mit den alten Ferrules. Die werden noch aufbereitet von P. Kraft, irgendwann demnächst. Allerdings ist die Pipe zur Zeit noch recht unstabil im Ton, was verschiedene Gründe haben kann. Der Bag ist aus Kuhleder und somit nicht sehr feuchtigkeitsdurchlässig; es kann auch an den Reeds liegen oder die Kombination aus beiden Gründen. Man müsste sie in einem Schaf oder einer Ziege testen (ich weiß nicht, ob ich sobald dazu kommen werde). Auch bräuchte ich ein passendes Mundstück dafür, da das beiliegende mir zu lang ist. Weitere Tests werden nötig sein. Dann kann ich sagen, ich behalt sie oder verkaufe sie weiter.

Samstag, 8. Februar 2014

Mit dem Dudelsack gegen die Bildungspolititk

2006 gings gegen Koch auf die Straße... mit Pipe (unten links in der Ecke).



Thunderstruck

Auch ich bin auf der Suche nach Noten zu dem Arrangement von AC/DCs Thunderstruck von Gordon Duncan und stieß auf folgenden Kommentar:
"It never gets written out. They say you have to be able to learn it by ear to be worthy to play it."
 

Donnerstag, 6. Februar 2014

Das beste Moistre Control System ever!!!

Das beste MCS auf dem Markt:

Sheepskin Bag + Moose Valve.

Nicht zu toppen in tonaler Qualität und nach 60 Min. Spielen sind die Reeds immer noch trocken.

Yeah! Das ist eine Erfindung.

Sonntag, 26. Januar 2014

Jospeh Haydn...

...eine Wohltat fürs Ohr.

Schottentage in Idstein

Schottentage, ein anderes Wort für Winterschlussverkauf, in Idstein lief vom 20.1.-25.1.
An diesen Tagen wurde ich gebucht, um jeweils von 11-12 Uhr in der Innenstadt Musik zu machen.
Das Wetter war kalt und Nass, das Instrument hielt durch. Hier ein paar Impressionen:








Montag, 13. Januar 2014

BAG Wintercompetition in HH

Hamburg 2014 ist vorbei. Es war ein anstrengendes Wochenende und meine erster Veranstaltung im Former-Winner-Level (FW). Im Gegensatz zum Advanced Level, fühlt man sich stärker beobachtet von den Zuhörern. Man hat als Spieler das Gefühl, gewisse Erwartungen erfüllen zu müssen. Ob das Gefühl nun gerechtfertigt ist oder nicht, weiß ich nicht. Ansonsten bleibt es ein Event wie jeder andere zuvor auch.

Der größte Feind bei Wettbewerben sind die Nerven. Warum spielt man zu Hause so viel besser? Warum ist es kein Problem vor einer 100 köpfigen Hochzeitsgesellschaft zu spielen aber so ein großes Problem vor einem Wertungsrichter und ner handvoll Zuhörer?

Das Hauptproblem bei dieser Comp. war das Instrument. Ich habe es in keinem Event geschafft es befriedigend zu stimmen (wobei letztlich nur bei einem und nem halben Event es der Judge angemerkt hat). Woran das lag, weiß ich nicht so wirklich. Die Pipe befindet sich wahrscheinlich noch so halb im Winterschlaf. Ich werde die nächsten Wochen dem auf den Grund gehen. Zwei Monate bleiben bis zur BAG-Comp. in Friedberg. Endlich kann ich die 6/8 Märsche aus dem Programm schmeißen^^ Dafür muss ich zwei Piobd. mit ins Programm nehmen :/

Nun, wie liefen die Events im FW? Überraschend gut. Den Anfang machte HP/Jig hier siegte die Nervosität. Bei dem ersten Event aber auch nicht weiter schlimm. Dann kam Pibroch, ein sicherer Boden, wo ich mich wohlfühle. Am Sonntag machte der MSR Event den Start und hier hat mich meine spielerische Fähigkeit nicht in die Liste gebracht, sondern einzig die zwei Tatsachen, dass ein Spieler nicht mitgespielt und ein weiterer abgebrochen hat. Also 4 Spieler, einer fliegt, bleibt der dritte Platz (jaja, die Nerven^^). Das letzte Event war die 6/8-Challenge. Ich kam mit einigen „Slips“ wohlbehalten durch die Stücke. Das Ergebnis hier hat mich aber dennoch sehr überrascht.
Hamburg fiel wie folgt für mich aus:

2. Platz von 6 Teilnehmern (TN) Piobaireachd (Advanced/Former Winner). Tune: „Struan Robertson‘s Salute“

2. Platz von 11 TN 6/8 Challenge (Open) mit „Jean Mauchline“ und „PM D. MacLean of Lewis“

3. Platz von 4 TN MSR (Former Winner) mit viel mehr Glück als Verstand und den Tunes „John MacDonald of Glencoe“, „The Ewe wi the crookit horn“ und „The Sheepwife“.

4. Platz von 5 TN Hp/Jig (Former Winner), nicht weiter erwähnenswert.

Die Judges: Sarah Muir (Schotts & Dykehead) und Graham Dummond (Field Marshall Montgomery).

Samstag, 4. Januar 2014

Handhaltung

Mein erster Thread im neuen Jahr beschäftigt sich mit der richtigen Handhaltung. Ich habe zwar erst angefangen Geige zu lernen, aber die Erkenntnis der ersten Stunden mit dem Instrument waren einleuchtend. Das erste, was man im Violinunterricht beigebracht bekommt (und es gibt einige Parallelen zum Dudelsackspielen) ist die richtige Bogenhaltung (und -führung). Letzteres entspräche der Atemtechnik beim Dudelsackspielen. Denn nur die richtige Haltung und Führung (respektive Blastechnik) führt zu einem sauberen Ton. Die Handhaltung am Bogen ist aber fast genau gleich wie die am Chanter. Die Gesamtform der Hand ist rund, weich und "wach". Sie hat die Form und Bereitschaft als wolle man gerade etwas greifen.

Die "wache" Hand (der Daumen ist nach außen gewölbt).
Genau diese Haltung (das gilt auch für die obere Hand) benötigen wir und müssen sie auf den Chanter umsetzen, dabei gilt natürlich jegliche Anspannung zu vermeiden.

Die "wache" Hand in der Praxis.

 Wie es hingegen nicht aussehen sollte:
Die "verkrampfte" Hand (der Daumen ist nach innen gewölbt).
Man merkt sofort, wie sich die Hand anspannt und verkrampft. Damit lassen sich die Finger natürlich nicht sonderlich gut bewegen. Das Spielen wird enorm erschwert dadurch.

So besser nicht!
Eine Umgewöhnung lohnt sich aber auf jeden Fall oder noch besser gleich von der ersten Stunde an richtig drauf geachtet ;) Viel Spaß beim Ausprobieren.